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Gelbe Rosen für die Wähler: Brigitte Kesternich kämpft für den Regierungswechsel in Düsseldorf und der funktioniere nur mit der FPD.

Perspektiven für die
junge Generation schaffen

Kandidaten vor der Landtagswahl: heute Brigitte Kesternich (FDP)

Von Marion Neesen (Text und Foto)
Scharmede (WV). Die Leute sind zum Teil aufgebracht. Soziale Ungerechtigkeit -Êdas ist es was, sie stört, was die Politiker ändern sollen. Am Wahlkampfstand von Brigitte Kesternich, Landtagskandidatin der FDP, machen sie ihrem Ärger Luft. Die 50-jährige Scharmederin hört gut zu, hat entsprechende Antworten auf brennende Fragen. »Das ist Wahlkampf, wie ich ihn mir vorstelle«, sagt die Liberale, »die direkte Schiene vom Wähler zum Kandidaten.«

Erst im vergangenen Jahr war Brigitte Kesternich mit einem für die FDP überragenden Ergebnis (17 Prozent) in den Salzkottener Stadtrat eingezogen. »Politisch motiviert und interessiert war ich aber schon immer«, sagt die gebürtige Rheinländerin, deren Vater 30 Jahre lang als Sozialdemokrat in der Kommunalpolitik in Heimbach tätig war. Doch Brigitte Kesternich entschied sich bewusst für die Liberalen: »Die FDP ist meine Heimat, weil sie stark auf den Wettbewerb setzt und immer wieder Eigeninitative einfordert.«
Sollte die berufstätige Immobilienberaterin am 22. Mai in den Landtag einziehen, will sie der Salzkottener Kommunalpolitik aber dennoch treu bleiben. »Schließlich haben die Bürger uns dort einen Auftrag gegeben, ich würde auf jeden Fall versuchen, zweigleisig zu fahren.« Ihre persönlichen Chancen schätzt Brigitte Kesternich realistisch ein. »Dann müssen wir schon ein wahnsinnig gutes Ergebnis jenseits der zehn Prozent erzielen.« Aber die FDP werde sicherlich Regierungspartei, ist die liberale Politikerin überzeugt. Und dafür will sie kämpfen. »Ohne die FDP wird es keinen Wechsel in Düsseldorf geben.«
Ein Dorn im Auge ist der dreifachen Mutter vor allem die Bildungspolitik. »Für unsere junge Generation müssen wir Zukunftsperspektiven schaffen. Als Mandatsträgerin würde ich mich vor allen Dingen für einen Investitionsschub in unser Bildungssystem stark machen«, sagt die Kandidatin. Daran, neue Wege zu beschreiten, will die Rheinländerin mit dem unverwechslbaren Akzent konstruktiv mitarbeiten.
Gelegenheit dazu auf kommunaler Ebene hat die Scharmederin im Salzkottener Schul- sowie im Jugend- und Kulturausschuss. Ebenso sitzt sie als sachkundige Bürgerin im Schulausschuss des Kreises Paderborn.
Nach Salzkotten kam die Familie Kesternich vor sieben Jahren. Im St. Josefs Krankenhaus fand ihr Mann eine Anstellung als Chefarzt. In Scharmede baute sich die Familie ein neues Heim auf. Natürlich fühlt sich Brigitte Kesternich als Rheinländern im Scharmeder Karneval gut aufgehoben. Ebenso engagiert sie sich in der Jungen Gemeinde, ihr Mann ist Schütze geworden, Sohn Martin spielt Fußball beim SC Concordia Scharmede. So konnten sich die Kesternichs schnell integrieren. Bevor Brigitte Kesternich die politische Bühne betrat, hatte sie sich 18 Jahre lang um die Familie gekümmert. »Darauf, dass mir nach dieser langen Zeit der Wiedereinstig ins Berufsleben auf Anhieb geglückt ist, bin ich schon ein bisschen stolz«, sagt die dreifache Mutter. Ihre berufliche Laufbahn begann mit einer Verwaltungslehre in Köln beim Vorgänger der Telekom. Nach dem Aufstieg zur Inspektorin innerhalb der Beamtenlaufbahn im Fernmeledewesen rückte die Familie in den Mittelpunkt. Im Moment muss die aber ein bisschen zurück treten. Derzeit ist der Terminplan eng gestrickt. Bundesparteitag, Infoveranstaltungen, Podiumsdiskussionen -ÊBrigitte Kesternich nutzt viele Möglichkeiten, sich dem Wähler vorzustellen. Doch das Ziel ist klar definiert: Brigitte Kesternich will in den Landtag. Ihr besonderer Apell geht an die Erstwähler. Sie fordert Brigitte Kesternich auf, unbedingt zur Wahl zu gehen. »Die Chance zur Mitbestimmung muss man auf jeden Fall nutzen.« Nachdem Brigitte Kesternich ihre Wähler in Salzkotten im vergangenen Jahr bereits überzeugt hat, hat sie vielleicht auch am Wahlkampfstand die richtigen Worten gefunden und damit das Fundament für ein erfolgreiches Abschneiden am 22. Mai gelegt.

Artikel vom 18.05.2005