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In der Vorbeugung hervorragend

WESTFALEN-BLATT-Serie »Notruf«: Interview mit Stadtbrandmeister Joachim Koch

Gütersloh (WB). In den vergangenen Wochen hat das WESTFALEN-BLATT einen Blick hinter die Kulissen der Gütersloher Feuerwehr geworfen. Während die hauptamtlichen Kräfte meist die organisatorische Arbeit leisten, sorgen die freiwilligen Helfer für ausreichend »Manpower«. Mit Stadtbrandmeister Joachim Koch sprach WB-Mitarbeiter Andreas Eickhoff über Zustand und Zukunft der Feuerwehr in der Dalkestadt. Die stellt sich mit 5,5 Millionen Euro Ausgaben (davon 3,8 Millionen Personalkosten) und 3,5 Millionen Euro Einnahmen wie ein mittelständiges Unternehmen dar.

Herr Koch, es gab vor kurzem ein Ranking zwischen den Feuerwehren der Städte vergleichbarer Größenordnung. Wie hat Gütersloh abgeschnitten?
Joachim Koch: Wir liegen im Mittelfeld. Das heißt aber nicht, dass wir eine mittelmäßige Feuerwehr haben! Es gab in den einzelnen Bereichen durchaus größere Schwankungen nach oben und unten. Anhand der ermittelten Werte unterscheiden wir uns dabei nicht wesentlich von den anderen Feuerwehren mit der Folge, dass wir keinen akuten Handlungsbedarf haben, um etwas zu ändern.

Wo stand die Gütersloher Feuerwehr besonders gut da?
Joachim Koch: Wir waren im Bereich der Einsätze recht weit oben angesiedelt - sowohl was den Rettungsdienst angeht als auch bei den reinen Feuerwehreinsätzen im Bereich Brandschutz und »Technische Hilfeleistungen«. Hervorragende Noten bekam das Sachgebiet »Vorbeugender Brandschutz«. Gemessen an der Zahl der Brandschauen, brandschutztechnischen Stellungnahmen und Beratungen haben wir in Gütersloh mit den beiden Vollzeitstellen eine relativ hohe Leistungsdichte.

Was läuft nicht so gut?
Joachim Koch: Bei der Erfüllung des Brandschutzbedarfsplans haperte es noch, als die Untersuchungen durchgeführt wurden. Da hatten wir bei den »berühmten« acht Funktionen in acht Minuten zunächst Schwierigkeiten und bereits im Vorfeld nachgebessert (Anm. der Red: Zusätzliches Personal eingestellt). Nun läuft es auch hier. Wir waren aber auch im Bereich der Fehleinsätze relativ weit oben angesiedelt. Ansonsten liegen wir, gerade was die Kostenstruktur bei Personal und Fahrzeugen angeht, durchaus im Mittelfeld.

Ist die Gütersloher Feuerwehr für die Zukunft gerüstet?
Joachim Koch: Alles in allem denke ich, dass die Feuerwehr gut aufgestellt ist. Sowohl was Personal als auch Material anbelangt. Personell sind wir eigentlich mit der Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans auf dem Stand, dass wir sagen: »Wir haben die Zahl, die wir brauchen« - hauptamtlich wie ehrenamtlich. Materiell, was also die Fahrzeugtechnik als solches betrifft, sind wir ebenfalls auf dem aktuellen Stand der Technik. Vorausgesetzt, dass notwendige Ersatzbeschaffungen auch in Zukunft so getätigt werden wie bisher.

Wie können Sie sicherstellen, dass den Löschzüge auch in Zukunft adäquates Arbeitsmaterial zur Verfügung steht?
Joachim Koch: Im Fünf-Jahres-Rhythmus überprüfen wir, welches Fahrzeug in welcher Form ersetzt werden muss, ob ein Löschzug womöglich auf einen bestimmten Fahrzeugtyp ganz verzichten kann oder ein weiteres Fahrzeug benötigt.

In Avenwedde und Spexard klagt man über Platzmangel.
Joachim Koch: Was Baumaßnahmen angeht, stehen die beiden Gerätehäuser in Avenwedde und Spexard noch aus. Da hat es eine verwaltungsinterne Abstimmung gegeben, die jetzt politisch diskutiert wird. Dann steht zumindest die grobe Richtung, so dass man für diese beiden Feuerwehrgerätehäuser Planungskosten in den Haushalt einstellt. Dann sind die Fachplaner gefordert.

Den zweiten Teil des Interviews mit Stadtbrandmeister Joachim Koch lesen Sie am kommenden Donnerstag.

Artikel vom 19.05.2005