17.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nicht nur »herrliche« Zeiten

28. Stemweder Pfingstturnier: Fazit fällt insgesamt positiv aus

Von Ingo Notz
Stemwede (WB). Pfingsten - Fußball - Leidenschaft: Der neue Slogan des Stemweder Turniers wurde beim 28. Internationalen A-Jugend-Turnier leidenschaftlich umgesetzt. Zweifel gab es daran allerdings auch nicht - nach 27 erfolgreichen Ausgaben zuvor. Ganz ungetrübt fiel das Fazit des Turnierteams dann aber doch nicht aus.

»Mit dem Wetter waren wir super zufrieden. Es staubt nicht auf der Aschenbahn und wir müssen den Rasen nicht sprengen. . .«, nahm Rainer Kröger das Regenintermezzo mit Humor. Und auch Wolfgang Rosengarten konnte schon vor dem Finale vermelden, dass der Veranstalter in Sachen Zuschauerzuspruch ein Plus gemacht hatte. »Der Regen kam, so gesehen, zum »richtigen Zeitpunkt - als alle Leute schon da waren. . .«
Das sportliche Fazit fiel ähnlich durchwachsen aus wie das Wetter. »Der Favorit hat mit Hertha gewonnen und Frankfurt hat Wort gehalten, mit einer stärkeren Mannschaft als 2004 zu kommen. Der Knaller aber waren, auch auf Grund ihrer Spielstärke, die Mühlis. Das war eine super, super Leistung. Die Trainer haben schon bei der Präsentation einen professionellen Eindruck gemacht, wo wir uns gedacht haben: wenn sie das umsetzen, ist es eine runde Geschichte. Und sie haben es umgesetzt.« So sah es auch Wolfgang Rosengarten: »Das sollte ein Schub sein und lässt für die Zukunft hoffen, zumal die Trainer angekündigt hatten, das mittelfristig weiter zu machen.«
Aston Villa und America FC seien von sich selbst sportlich zutiefst enttäuscht, ansonsten aber 100-prozentig im Auftreten gewesen. Vor allem die Brasilianer waren, sportlich gesehen, sicher eine der Enttuschungen, von brasilianischem Ballzauber war jedenfalls nur ganz selten etwas zu erahnen.
Armina Bielefeld, so war sich da Team einig, habe Pech gehabt, so früh auf Hertha zu treffen. Zum »Sorgenkind« entwickelte sich diesmal aber ausgerechnet der BVB aus Dortmund. Lange erwartet, endlich da - und dann mit einer Rumpftruppe angereist, weil Stammspieler bei den Profis und Amateuren aushelfen mussten oder bei der EM waren. Nach einer Roten Karte in der Vorrunde entzündete sich die Unzufriedenheit der Borussen - und Neu-Trainer Heiko Herrlich verspielte mit seiner wütenden Reaktion viel Kredit. »Das war unprofessionell und vereinsschädigendes Verhalten«, kritisierte Wolfgang Rosengarten und Rainer Kröger bemerkte: »Er macht es erst seit ein paar Wochen und seine Lehrzeit scheint noch nicht abgelaufen zu sein.«
Lernen musste auch der Nachwuchs aus dem Europameisterland - und zwar, dass Teams, die mit dem jüngeren Jahrgang anreisen, in Stemwede kaum etwas zu bestellen haben.
Natürlich war das Ende des 28. Stemweder Pfingstturniers schon Grund für eine kleine Vorschau auf das 29. Turnier. Die beiden Finalisten Frankfurt und Hertha BSC werden wiederkommen, dazu hoffen die Vernastalter auf Werder Bremen und eventuell einen vierten deutschen Teilnehmer neben den Mühlis. Fix ist bereits die Nationalmannschaft Estlands: »Ein weiterer Exot und ein weiterer weißer Fleck auf der Landkarte, den wir abgearbeitet haben«, freut sich Rainer Kröger auf die Vertreter aus dem Partnerland des Mühlenkreises. Angedacht ist zudem, erneut eine englische Mannschaft zu verpflichten. »Anfang Juni ist das zwar schwierig, aber Blackburn ist in Altstetten Titelverteidiger - da ist eine Kooperation denkbar«, blickt Wolfgang Rosengarten voraus. Nicht machbar aber seien die Jungs, auf die viele Fans immer wieder spekulieren würden: »Der FC Bayern München spielt generell keine Pfingstturniere - das können wir uns also abschminken«

Artikel vom 17.05.2005