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Heinz Koschel turnt Bestleistung

Trotz Bestleistung sprang für Heinz Koschel bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften »nur« der 14. Platz heraus. Foto: Kokemoor

Deutsches Turnfest in Berlin: Auch Regen kann Stimmung nicht trüben

Berlin (WB). Pünktlich zum Start des Turnfest-Umzuges setzte - zunächst sanft mit wenigen Tropfen, dann aber immer stärker - der Regen ein. Wer aber gedacht hatte, dies könnte den Turnfest-Teilnehmern die Laune verderben, der wurde eines Besseren belehrt.

Ganz im Gegenteil; mit einer »Jetzt-erst-recht-Haltung« zeigte die große Turnerfamilie, wo ihre Stärke liegt: Jung und Alt zeigte in einem dreistündigen Festumzug das reichhaltige Angebot - oft völlig durchnässt - mit einer derartigen Leidenschaft, dass die ca. 40000 Zuschauer am Brandenburger Tor hellauf begeistert waren und mit »La Ola-Wellen« immer wieder die Aktiven anfeuerten.
Gegen 21 Uhr eröffnete dann Bundespräsident Horst Köhler offiziell das Internationale Deutsche Turnfest, ehe anschließend in einer nassen, aber heißen Show Stars wie Alphaville und Detlef D! Soost mit fetzigen Songs die vorwiegend jüngeren Turnfesteilnehmer begeisterten. Mit dem Eindruck eines fulminanten Höhenfeuerwerks kehrten die heimischen Turnerinnen und Turner aus Blasheim und Lübbecke zufrieden in ihre Unterkünfte zurück.
Ein Lübbecker, der sich am Eröffnungstag ebenfalls die Füße »platt« gelaufen hatte, hatte gleich am Sonntag Nachmittag seinen ersten Einsatz - und zwar als Teilnehmer an den Deutschen Seniorenmeisterschaften. Nach einem, trotz langer Wartezeit, sehr guten Wettkampf turnte Heinz Koschel vom TuS Lübbecke mit 36,60 Punkten neue persönliche Bestleistung im Turn-Vierkampf (!), was einen Schnitt von 9,15 Punkten an allen vier Geräten (Boden, Sprung, Barren und Reck) bedeutet, landete damit aber »nur« auf dem 14. Rang unter 18 Teilnehmern. Am Barren erhielt der Lübbecker sogar 9,50 Punkte (von maximal 10,00 ), dafür am Boden nur 8,70 für eine doch nicht ganz geglückte Übung mit zwei neuen Teilen (Salto vorwärts und Breakdance-Drehung). Dennoch war der Lübbecker Senior sehr zufrieden mit seinem Wettkampf, denn das Teilnehmerfeld war dieses Mal noch stärker mit Spitzenturnern besetzt als bei der letzten »Deutschen« in Kreuztal, als Koschel sogar Klaus Köste am Reck schlug und mit Platz 12 »Best of the rest« wurde.
Auch in Berlin musste der TuS-Turner erneut gegen den Olympiasieger von 1992 antreten, konnte ihm aber nur am Sprung mit 9,30 zu 9,35 Paroli bieten. Gegen den ehemaligen Deutschen Meister Klaus Ittermann turnte Koschel immerhin am Barren 9,50 zu 9,60 und am Reck 9,05 zu 9,20. Am Ende wurde Köste erneut Deutscher Meister und Ittermann Vizemeister, während der Lübbecker Turner auf Platz 14 landete. Die enorme Leistungsdichte aller 18 Finalisten verdeutlicht, dass zwischen den einzelnen Rängen lagen jeweils nur ein oder zwei Zehntel Punkte Abstand lagen.

Artikel vom 18.05.2005