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»Argumente scheinheilig«

Zur Entscheidung im Schulausschuss, die Schulzeit bis zum Abitur an der Gesamtschule nicht auf 13 Jahre zu verlängern, äußert sich diese Leserin.

Unfassbar finde ich die Diskussion über die Verkürzung der Oberstufe der Bertolt-Brecht-Gesamtschule. Letztlich kommt dieser politische Schachzug der Löhner CDU der schlichten Verdummung ihrer Wähler gleich. Denn im Programm zur Kommunalwahl lese ich zum Thema Schule und Bildung nichts über die Pläne, die Bertolt-Brecht-Gesamtschule einzuschränken oder vielleicht gar aufzugeben.
Am wenigsten scheint sich die Löhner CDU jedoch für die direkt Betroffenen zu interessieren. So hörte man nicht auf den Rat der Schulleiterin, die doch wohl am ehesten der »Profi« auf dem Gebiet Gesamtschule ist. Schüler gefragt, was sie von der Zerstückelung ihrer Schule halten? Fehlanzeige. Lehrerinnen und Lehrer gefragt? Fehlanzeige. Wenigstens die Eltern gefragt? Man ahnt es schon - Fehlanzeige.
Scheinheilige Argumente, wie »das Abitur muss wieder etwas wert sein bringen mich dann wirklich auf 180. Das Vorurteil, mein Abschluss sei nicht gleichwertig mit anderen, habe ich mir nämlich als Gesamtschul-Abiturientin oft genug anhören müssen. Dass Herr Ostermann auch auf diesen Zug aufspringt und das Abitur, das man an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule machen kann, als weniger wertvoll bezeichnet, macht mich wütend. Schließlich beleidigt er damit viele beruflich wie gesellschaftlich erfolgreiche Menschen, die ihr Abitur nicht auf einem Gymnasium gemacht haben.
CLAUDIA BOHMEYER 32584 Löhne

Artikel vom 17.05.2005