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Lohmann: »Es gibt Alternativen«

FDP-Vertreter nennen vier Strecken als Ersatz für die Rebhuhnstraße

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Es gibt mehr Ausweichmöglichkeiten als die Lange Straße und die Kämpenstraße, wenn die Rebhuhnstraße im Versmolder Bruch gesperrt würde. »Bei kaum zusätzlichen Kosten geht es hier um die Frage der Bequemlichkeit«, sagt Dieter Lohmann (FDP). Er nennt vier Alternativstrecken.

»Man kann mit der Sperrung der Rebhuhnstraße etwas für den Naturschutz tun, ohne wirklich etwas investieren zu müssen. Und wenn es nichts kostet, ist es doch geboten, etwas für den Naturschutz zu tun«, sagt Lohmann im Gespräch mit dem VERSMOLDER ANZEIGER. Angesichts der nur geringfügigen Umwege sei es möglich, die Rebhuhnstraße im Naturschutzgebiet Versmolder Bruch in Höhe der Spurbahnen Wiesenstraße und nahe der Vorbruchstraße zu sperren - auch wenn es zunächst nur probeweise für ein Jahr sein soll. Ob dies geschieht, steht am Sonntag, 22. Mai, im Rahmen eines Bürgerentscheids zur Diskussion.
In die »grüne Ecke« will sich Lohmann jedoch nicht gestellt sehen. »Ich bin kein Dogmatiker. Es geht hier darum, dass durch die Sperrung der Rebhuhnstraße die Möglichkeit besteht, den Naturschutz zu seinem Recht kommen zu lassen und ein Gebiet qualitativ aufzuwerten.«
Gemeinsam mit Irmhild Djordjevic nennt er Alternativstrecken zur Rebhuhnstraße, um von Versmold aus nach Harsewinkel und Gütersloh zu kommen. »Über die Wiesen- oder Wittensteinerstraße, dann über die Rebhuhnstraße und Vorbruchstraße war bisher der häufig benutzte Weg nach Harsewinkel und Gütersloh«, sagt Lohmann. Es geht jedoch auch ohne.
l Die Strecke Münsterstraße -ÊGreffener Straße und
l die Strecke Kämpenstraße -ÊGreffener Straße empfiehlt sich für alle Versmolder westlich der Bahnlinie. »Ein Umweg zu dem bisher benutzten Weg, je nach Startpunkt ist es jedoch höchstens ein Kilometer.«
l Die Strecke Bielefelder Straße -ÊOesterweger Straße - Hesselteich: »Diese Alternative empfiehlt sich für alle Versmolder, die östlich von Oesterweg starten.« Sonst würde diese Route einen Umweg bis zu zwei Kilometern bedeuten.
l Die Strecke Bielefelder Straße -ÊOesterweger Straße -ÊLange Straße und die Strecke Jägerstraße -ÊNiedernstraße - Lange Straße: »Beide Alternativen können umwegfrei gefahren werden.«
Natürlich sei die Lange Straße für viele die Hauptalternative. »Aber die Mehrbelastung ist vertretbar«, verweist Lohmann auf die Verkehrszählungen, nach denen heute rund 2000 Autos die Lange Straße nutzen dürften, 800 die Rebhuhnstraße. Die Lange Straße sei zudem im bebauten Gebiet mit bremsenden Schwellen versehen. »Außerdem ist es zunächst ein auf ein Jahr ausgelegter Versuch.« Die Auswertung der jüngsten Verkehrszählung auf der Kämpen- und der Langen Straße will die Abteilung Straßenverkehr des Kreises in der kommenden Woche vorlegen.
»Wenn es die Rebhuhnstraße nicht geben würde, käme niemand auf die Idee, sie zu bauen«, sagt Dieter Lohmann. Es gebe fünf Straßen, die von Versmold in Richtung Süden/Südosten führen würden. »Da dürften auch vier noch genügen.« Kritisch sieht Lohmann es allerdings, dass offenbar viele Navigationssysteme die Bruch-Route ortsunkundigen Fahrern empfehlen.

Artikel vom 14.05.2005