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Von Ingo Schmitz

Höxteraner
Aspekte

Ruhe im Schacht


Die Stimmung unter den Hausbesitzern im Stadtgebiet Höxter schwankt zwischen Verunsicherung, Verärgerung und Verängstigung. Grund ist die »Dichtigkeitsprüfung«. Die meisten Bürger sind verunsichert, weil ihnen noch immer nicht klar ist, was bei einer notwendigen Kanalsanierung zur »Pflicht« und was zur »Kür« gehört.
Die dringendsten Fragen drehen sich daher vor allem um das Thema »Kontrollschacht«, wo die Meinungen von Stadt und NRW-Ministerium nach WB-Informationen aus unverständlichen Gründen immer noch auseinander driften. Diese Situation ist vor allem deswegen tragisch, weil in vielen Vorgärten bereits kräftig gebuddelt wird. Hier gilt es, endlich Klarheit in die Angelegenheit zu bringen, um finanziellen Schaden von den Bürgern und der Stadt abzuwenden.
Gleiches gilt für die Heilquellenschutzgebiete -ÊBeispiel Bruchhausen. Auch hier geht die Verwaltung bei den Dichtigkeitsprüfungen von anderen Maßstäben aus, als das NRW-Städtebauministerium. Eine Anfrage der Stadtverwaltung bei der zuständigen Behörde zur Klärung des Sachverhalts war in dieser Woche noch immer nicht beantwortet. Doch auch in Bruchhausen lässt mancher Hausbesitzer aus Sorge vor juristischen Folgen den Kanalanschluss schon sanieren.
Dass die Bürger angesichts dieser Unklarheiten verärgert sind, ist nachvollziehbar. Dass aber manch Betroffener sich aus Angst vor der Verwaltung erst gar nicht öffentlich äußern will, stimmt mehr als nachdenklich. Die Stadt muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass hier mächtig etwas schief gegangen ist. Der Fall »Dichtigkeitsprüfung« dürfte das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Verwaltung bis ins Mark erschüttert haben. Es ist dringend an der Zeit, hier gegenzusteuern, damit endlich wieder Ruhe im Schacht herrscht.

Artikel vom 14.05.2005