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Buntes Jubiläumsfest
im Schloss Gehrden

Von Jürgen Köster
Gehrden (WB). Ein feuerspeiender Fakir, Stelzenlaufen, Dosenwerfen, Akrobatik, Kasperletheater, Schminken, Kochen, Brot backen, Hüpfburg, Leierkastenmusik und mehr: Vor allem die Kinder kamen gestern im Schloss Gehrden voll auf ihre Kosten.

Der Familienbund im Erzbistum feierte sein 50-jähriges Bestehen, zudem galt es das 40-jährige Jubiläum des Familienerholungswerkes zu würdigen. Viele hundert Menschen aus ganz Ostwestfalen hatten sich auf den Weg gemacht, um an diesem Doppeljubiläum teil zu haben.
Es begann mit einem Festgottesdienst -Êunter strahlend blauem Himmel von Weihbischof Manfred Grothe im Schlosshof zelebriert und musikalisch gestaltet von der Gruppe »Regenbogen«. Basar und Tombola, Filzen, Malen und Kistenklettern: das weitere Programm sorgte für Abwechslung an diesem »Tag der offenen Tür«.
Bei einem Festakt, musikalisch eingeleitet von einer Gruppe des Jugendmusikwerkes unter der Leitung von Hans-Dieter Pitz, diskutierten miteinander: Rolf Erdmeier, 1. Vorsitzender des Familienbundes im Erzbistum Paderborn, Gründungsmitglied Hermine Hundtgeburt, Vorstandsmitglied Theo Wegemann, Weihbischof Manfred Grothe, Pfarrer im Ruhestand Heinz Schreckenberg und Elisabeth Bußmann, Präsidentin des Familienbundes.
Sie hielten Rückblick auf die Arbeit des Verbandes und schauten auf dessen Positionierung in der Gesamtkirche, bezogen aber ebenfalls Stellung zu grundsätzlichen Ansätzen der Familienpolitik. Hier äußerte Elisabeth Bußmann im Gespräch mit dem WB deutliche Kritik. Wichtig sei es, dass die Rahmenbedingungen für Ehe und Partnerschaft stimmig gemacht würden, »damit diese Lebenssituation gelingen kann« und für Familien und Kinder, »damit sie sich entfalten können.« Seit Jahrzehnten mahne das Bundesverfassungsgericht an, die steuerliche Benachteiligung von Familien zu ändern. »Dafür ist es notwendig, dass wir strukturelle Verbesserungen für eine gleichberechtigte Teilhabe für Familien in unserer Gesellschaft bekommen«, betonte die Präsidentin. »Familien leben nicht in Legislaturperioden, sondern brauchen eine verlässliche und sichere Politik, die sich nicht nur in einem Votum für Familien vor den Wahlen auf Hochglanzbroschüren lesen lässt. Wir nehmen sehr wohl zur Kenntnis, dass Familie zurzeit Thema Nummer eins ist, mahnen aber nicht nur die Einsicht an, sondern fordern auch die Handlungskonsequenz, damit Familien tatsächlich Vorfahrt in unserer Gesellschaft haben.«
OWL

Artikel vom 17.05.2005