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Türke (22) kommt mit
blauem Auge davon

Amtsgericht stellt Verfahren vorläufig ein

Versmold/Halle (hj). Noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen ist gestern ein 22-jähriger Türke aus Sassenberg, der beschuldigt worden ist, am 7. November 2004 in Versmold einen Mann geschlagen zu haben. Da gegen den Türken beim Amtsgericht Warendorf ein weiteres Verfahren anhängig ist, wurde der Prozess gestern vor dem Amtsgericht Halle eingestellt.

Der ledige Sassenberger soll im November als Beifahrer in einem Opel Astra in Versmold unterwegs gewesen sein. »Mein Kumpel und ich waren auf dem Heimweg, als vor uns ein Wagen mit zwei Männern immer wieder abbremste. Ich habe noch zu meinem Kumpel gesagt: Der ist verrückt. Dann ist der plötzlich nach rechts abgebogen, ohne zu blinken. Wir wären dem fast hinten reingefahren«, schilderte er vor Strafrichter Peeter-Wilhelm Pöld.
Die beiden Sassenberger folgten dem Wagen. »Als die beiden Männer dann angehalten haben, sind wir auch ausgestiegen«, so der Angeklagte, dem von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen wird, den Fahrer ins Gesicht geschlagen und ihn dabei erheblich verletzt zu haben. »Ich habe niemanden angerührt«, sagte der Angeklagte vor Gericht aus, der widersprüchliche Angaben zur Sachlage machte und damit auf erhebliches Unverständnis bei Richter Pöld stieß. »Sie erzählen mir hier drei Versionen. Welcher soll ich denn nun glauben?« fragte der Richter nach.
Die Verteidigerin des Sassenbergers räumte ein, dass gegen ihren Mandaten derzeit ein Verfahren wegen Körperverletzung beim Amtsgericht Warendorf laufe und er zwar schon zu einer Freiheitsstrafe in Höhe von 22 Monaten verurteilt worden sei, jedoch Widerspruch gegen die Höhe des Urteils eingelegt worden sei. Außerdem habe ihr Mandant, so gab sie zu, erhebliche Drogenprobleme und stehe kurz vor einer Therapie.
Das wiederum veranlasste Richter Pöld schließlich, das neue Verfahren gegen den arbeitslosen Sassenberger vorläufig einzustellen. »Machen Sie diese Therapie«, riet Pöld dem Angeklagten. »Wenn nicht, sehen wir uns vielleicht hier wieder. Das möchte ich jedoch vermeiden.«

Artikel vom 14.05.2005