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Ostfeld-Elferdrama: Pupillos Prachtparaden

SCE nervenschwach: Gleich viermal Strafstoß verballert - Pechvogel Koch lässt sich auswechseln


Gütersloh (WB). »Kein Kommentar dazu!« SCE-Trainer Christian Kania schien es fast schon peinlich. Insgesamt vier Elfmeter verballerten seine nervenschwachen Schützlinge (zwei Strafstöße plus zwei Wiederholungen) - das ist selbst in der Kreisliga B kaum zu entschuldigen.
Das Elfer-Drama vom Ostfeld, der Reihe nach: Als erster legte Werner Koch die Kugel auf den Punkt: Blau-Weiß-Torwart Francesco Pupillo parierte in der 40. Minute. Weil aber ein BW-Akteur bei der Ausführung zu früh in den Strafraum rannte, durfte Koch gleich noch einmal schießen. Wieder dieselbe Ecke, wieder konnte der Prachtkerl Pupillo klären. »Wie kann man nur so doof sein«, fluchte im Gehäuse gegenüber sein Keeper-Kollege Roman Frychel. Fehlschütze Koch zog daraufhin selbst die Konsequenzen, bat um seine Auswechselung.
Doch seine Mitstreiter machten es beim Stand von 0:2 auch nicht besser. Erneut Strafstoß für die Gastgeber, Bastian Beulig knallte das Leder an den Pfosten und den Nachschuss in die Maschen. Doch Referee Hansi Reimertz zeigte nicht zur Mitte. Ein Treffer, der sowieso nicht gezählt hätte, weil laut Regel »Beule« den Nachschuss einem Mitstreiter hätte überlassen müssen. Der Tormann hatte sich aber zu früh bewegt - nur deshalb entschied Reimertz auf Wiederholung. Jetzt schnappte sich Markus Jablonski den Ball - und er scheiterte ebenfalls: Wieder eine Pupillo-Prachtparade.
Es ehrt indes die SCE-Kicker, dass sie in einer für B-Liga-Verhältnisse hochklassigen und sehr unterhaltsamen Partie unverdrossen weiter kämpften und kurz vor Schluss auf 1:2 verkürzten. »Wir waren keinen Deut schlechter als unser Gegner, haben aber nicht die notwendigen Tore gemacht. Dennoch gratuliere ich Blau-Weiß: Ein würdiger Meister«, zeigte sich Kania als fairer Verlierer.
Seine Multikulti-Mannschaft (Polen, Spanier, Türken, Griechen, Deutsche und ein Brite) gewann zwar die ersten 13 Partien, danach jedoch kam Unruhe auf. »Ich musste mich aus disziplinarischen Gründen von fünf Leistungsträgern trennen, auch vom Torjäger. Das konnten wir auf Dauer nicht verkraften«, startet der ehrgeizige Coach, der sich zuweilen sogar während seiner Spätschicht fürs Training frei nimmt, in der nächsten Saison seinen dritten Anlauf.

Artikel vom 17.05.2005