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Steckrübensuppe ist
seine Spezialität

HK-Serie: Porträt des SPD-Landtagskandidaten

Von Peter Schelberg (Text)
und Jörn Hannemann (Foto)
Herford (HK). Kaum ein Tag, an dem nicht irgendein heimischer Landtagskandidat eine Firma oder eine Schule besucht. Ein politisches Statement abgibt. Wenige Tage vor der Landtagswahl will das HERFORDER KREISBLATT im persönlichen Porträt die Kandidaten genauer vorstellen. Heute: Dr. Axel Horstmann, Landtagskandidat der SPD.

Zu Hause ein leckeres Pasta-Gericht zubereiten, im Stuckenberg oder am Rheinufer joggen - dazu lässt Axel Horstmanns prallgefüllter Terminkalender momentan kein »Zeitfenster« mehr offen. Podiumsdiskussionen in Herford, Besuch eines Neubaugebietes in Enger, Maibaumfeier in Hiddenhausen, Fahrradtour mit dem ADFC oder Spargelschälen mit seinem »Chef« Peer Steinbrück auf dem Alten Markt: der Landtagsabgeordnete der SPD ist von morgens bis abends in der Region unterwegs, um mit den Menschen über die Politik der Landesregierung zu sprechen und auch über ihre Sorgen. »Zum Glück brauche ich wenig Schlaf«, schmunzelt der 50-Jährige, während er im Wohnzimmer an der Cappuccino-Tasse nippt und das schon wieder dringlich klingelnde Handy ausschaltet.
Als nordrhein-westfälischer Minister für Verkehr, Energie und Landesplanung weiß Horstmann um die Bedeutung von Medienpräsenz und öffentlichen Auftritten - ob er nun mit Arnold Schwarzenegger plaudert, mit Rainer Calmund für die Fußball-WM 2006 wirbt oder beim ersten Spatenstich für ein Straßenbauprojekt die Ärmel hochkrempelt.
Wenn er am Wochenende aus seinem Düsseldorfer Ministerium ins »kleine« Herford zurückkehrt, verbindet er damit vor allem Gefühle der Geborgenheit und Vertrautheit - in der Familie, in der Doppelkopfrunde mit Freunden, in seiner Stadt. »Denn auch in einer Welt der Globalisierung und Entgrenzung wollen und können die Menschen nicht auf so etwas wie Heimat verzichten«, ist der SPD-Politiker überzeugt, der mehr als 50000 Kilometer jährlich im Auto und 30000 Kilometer per Bahn zurücklegt. Privat ist er gern auf dem Fahrrad unterwegs oder startet mit seiner 1200-er BMW zum Kurztripp durchs Weserbergland oder ins nahe Kalletal: »Aber ganz gemütlich. Mich fasziniert nicht das Tempo, sondern das Landschaftserlebnis und das Bewegungsgefühl.« Entspannen kann der Energieminister bei einem guten Krimi aus dem Schwedischen oder dem »Tatort« im Fernsehen. Zudem kocht er leidenschaftlich gern. Italienisch, asiatisch - und seine westfälische Steckrübensuppe: »Man glaubt es kaum, aber damit habe ich schon viele begeistern können.« Und ein Lob hört natürlich auch der Hobby-Koch Horstmann gern: »Als Politiker wird man so selten gelobt.«
»Von Prognosen lasse ich mich nicht beeindrucken«, beobachtet er das Auf und Ab der Umfrageergebnisse mit der Gelassenheit des Politik-Profis: »Die Entscheidung fällt am 22. Mai - aber eine höhere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger als bei der Landtagswahl 2000 wünsche ich mir schon.«

Artikel vom 14.05.2005