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Chancen auf Klassenerhalt
sind ganz leicht gestiegen

Landesliga: SV Höxter - TSG Harsewinkel 4:3 (1:2)

Von Jürgen Drüke
Höxter (WB). Der SV Höxter hat nach dem letzten Strohhalm im Abstiegskampf gegriffen. Mit 4:3-Toren siegten die Kreisstädter im Kellerduell gegen Schlusslicht TSG Harsewinkel. In einer schwachen Partie zeigten die Höxteraner nach einem 1:2-Halbzeitrückstand zumindest Moral und haben sich damit nicht vorzeitig aus der Landesliga verabschiedet.

»Ich freue mich riesig«, meinte SVH-Trainer Siggi Kaiser nach dem 7. Saisonsieg im 27. Saisonspiel unüberhörbar ironisch. Für riesige Freude war der Rückstand auf das rettende Ufer halt zu groß. Doch wusste der Übungsleiter zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der unmittelbare Konkurrent SC Vlotho mit 0:3-Toren gegen den TuS Jöllenbeck verloren hatte. Damit hat Höxter den Abstand bei drei noch ausstehenden Spielen auf fünf Punkte verkürzt. Das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt glimmt damit seit Pfingstmontag sogar noch etwas stärker.
Dabei begann es für den Drittletzten in der Weserkampfbahn alles andere als verheißungsvoll: Gästestürmer Michael Lübbert »vernaschte« nach fünf Minuten die halbe SVH-Defensivabteilung und markierte mit einem gekonnten Hinterhaltsschuss das 1:0 für den bereits feststehenden Absteiger. Weitere fünf Minuten später verfehlte SVH-Mittelfeldmann Lukas Hetmaniok nur um Zentimeter den 1:1-Ausgleich. In der 22. Minute fiel selbiger dann, nachdem Pierre Gröne gekonnt einköpfte. In der 44. Minute leistete sich SVH-Youngster Daniel Vogt dann einen kapitalen Blackout, als er TSG-Stürmer André Cyllok den Ball besser hätte nicht vorlegen können. Dieser sagte Danke und schob zum 2:1 für das Schlusslicht ein.
Schwach spielte an diesem Nachmittag gegen schwach. Doch sollte der Unterhaltungswert auf Grund vier weiterer Treffer im zweiten Durchgang gegeben sein. Mit einem sehenswerten Schuss in den Torwinkel traf zunächst Michael Pietrzyk zum 2:2 (49. Minute). Ebenfalls mit einem Schuss aus der zweiten Reihe trug sich der eingewechselte Marko Budalic als Torschütze zum 3:2 (76. Minute) in die Torschützenliste ein. 180 Sekunden später war Budalic nach Vorarbeit von Dennis Bocca auch zum 4:2 erfolgreich. Der SVH endgültig auf der sicheren Seite! Denkste! Harsewinkel hatte zumindest noch eine Antwort parat, als der eingewechselte Metin Menterizzi zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit völlig freistehend vor SVH-Schlussmann Gabriel Thiel zum 3:4 traf. Das war es dann aber auch. Der SV Höxter hat noch eine Chance, der Trainer Siggi Kaiser zugleich eine kämpferische Note gab: »Am kommenden Sonntag werden wir beim SV Spexard gewinnen.« Sollte dieses Ziel gelingen, könnte die Fußball-Welt bei den Rot-Weißen noch zuversichtlicher aussehen. Die weiteren SVH-Gegner heißen dann bis zum letzten Spieltag noch Dützen und Türk Sport Bielefeld.
SV Höxter: Thiel - Klein, Kluge, Kücücker, Nolte, Pietrzyk (85. Thiemann), Vogt, (46. Budalic), Hetmaniok, Zeisberg, Gröne.
TSG Harsewinkel: Epkenhaus - Lombardi, Coban, Norek (55. Grandek), Sar (75. Menterizzi), Schröder, Kohl, Misselhorn, Cyllok, Lübbert, Graham.
Schiedsrichter: Manfred Misske (FC Schwelentrup-Spork).
Tore: 0:1 Lübbert (5.), 1:1 Gröne (22.), 1:2 Cyllok (44.), 2:2 Pietrzyk (49.), 3:2 Budalic (76.), 4:2 Budalic (79.), 3:4 Menterizzi.

Artikel vom 17.05.2005