17.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zusammenstoß
im freien Fall

Zwei Verletzte in 3000 Metern Höhe

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Zwei Fallschirmspringer sind am Samstag im freien Fall in 3000 Metern Höhe über dem Flugplatz in Brenkhausen zusammengestoßen. Nach Angaben von Sprungdienstleiter Christoph Aarns wurden beide Personen verletzt. Ein 43-jähriger Springer musste nach der Landung per Leiter aus einem Baum gerettet werden.

Der Unfall ereignete sich laut Polizei um 10.30 Uhr. An dem Trainingssprung nahm eine 16er-Mannschaft teil, zu der auch der verunglückte 43-Jährige aus München sowie eine 32-jährige Fallschirmspringerin aus Hamburg gehörten. Der 43-Jährige hatte in 4000 Metern Höhe das Flugzeug verlassen. Er gehörte laut Aarns zu den letzten Springern der Formation. Im vertikalen Fall näherte sich der Mann laut Zeugen der Gruppe. »Dabei hat er offenbar zu spät gebremst«, sagte Christoph Aarns. Vermutlich durch diesen Fehler ist es dann zum Zusammenstoß mit der 32-Jährigen gekommen. Beobachtet werden konnte die Kollision vom Boden aus allerdings nicht.
Während die Frau anschließend ganz normal auf dem Flugplatz landete, verlor der Münchener laut Polizei nach der Kollision zunächst das Bewusstsein. Automatisch öffnete sich ein Reservefallschirm, der sich bei der Landung in der Krone einer 30 Meter hohen Kiefer verfing. Der Verletzte blieb in etwa 15 bis 20 Metern Höhe über dem Boden hängen. Sprungdienstleiter Christoph Aarns selbst kletterte in den Baum und rettete den Münchener, der inzwischen wieder bei Bewusstsein war.
»Die Mitglieder des Fallschirmspringerclubs Dädalus gelangten über eigene Leitern zum verunglückten Springer und seilten ihn an einer Rettungsleine zu Boden ab. Dort wurde der Verletzte dem Rettungsdienst und Notarzt aus Höxter übergeben«, erklärte Feuerwehrsprecher Thomas Kube gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.
Insgesamt war die Feuerwehr mit sieben Fahrzeugen des Löschzugs Höxter sowie der Löschgruppen Brenkhausen, Bödexen und Fürstenau ausgerückt. Laut Christoph Aarns brach sich der 43-Jährige, der als sehr erfahren gilt und bereits mehrere 1000 Sprünge absolviert habe, bei dem Unfall einen Arm. Der Verletzte wurde ins St. Ansgar Krankenhaus Höxter gebracht und dort operiert. Die 32-Jährige erlitt nach Angaben des Sprungdienstleiters einen Bänderabriss und wurde ambulant behandelt.
»Wir sind froh, dass nicht mehr passiert ist. Gott sei Dank ist das Unglück glimpflich ausgegangen«, stellte Aarns fest. Er lobte die an der Rettungsaktion beteiligten Leute: »Alles hat sehr gut geklappt. Schon drei Minuten nach dem Unfall war ein Sanitäter vor Ort.«

Artikel vom 17.05.2005