Versmold/München (dpa). Mehr als 21 Jahre nach dem Mord an einer Schülerin in München steht der mutmaßliche Täter nun vor Gericht. Der wegen Vergewaltigung vorbestrafte Bernd K. war im vergangenen Sommer durch einen DNA-Abgleich überführt worden. Nach seiner Verhaftung in Versmold im Juni 2004 gestand er die Tat vom Sommer 1983.
Sein Opfer, eine 18-jährige Schülerin aus dem Landkreis Ansbach, war am 31. August 1983 im Englischen Garten in München ermordet gefunden worden. »Ich weiß nicht, wie und warum ich es getan habe, aber ich war es«, hatte der Angeklagte bei der Polizei ausgesagt. Zum Prozessauftakt machte der 43-Jährige gestern keine genaueren Angaben zum Schuldvorwurf. Laut Anklage wollte der damalige Schaustellergehilfe am 31. August 1983 Sex von der 18-Jährigen, die ihn aber abwies. Der verschmähte Freier fiel den Ermittlungen zufolge über die junge Frau her und erdrosselte sie mit ihrem Büstenhalter. Er habe dann ihre Sachen vernichtet, um die Aufklärung des Verbrechens zu erschweren. Die unbekleidete Leiche wurde tatsächlich erst Monate später identifiziert. Nach der Tat soll er in der Nähe der Toten im Englischen Garten übernachtet haben. Er wurde nach Entdeckung des Mädchens am folgenden Morgen verhört, wobei den Polizisten Kratzspuren an seinen Armen offenbar nicht auffielen und sie ihn laufen ließen. Genau ein Jahr später, am 31. August 1984, hatte der Mann ebenfalls in München eine US-Touristin vergewaltigt und mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Wegen Vergewaltigung und versuchten Mordes wurde er zu zehn Jahren Haft mit anschließender Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt verurteilt. Einen Zusammenhang zwischen dem Mordversuch und dem unaufgeklärten Verbrechen an der Schülerin wurde damals nicht hergestellt. Erst ein zur Tatzeit noch nicht auswertbarer genetischer Fingerabdruck führte 21 Jahre später zum Angeklagten.
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