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An der Heder geht es wieder rund

Klingenthal-Spende ermöglicht Reparatur des großen Wasserrades


Von Marion Neesen (Text und Foto)
Salzkotten (WV). Das hat Friedrich Klingenthal geärgert. Als er im Westfälischen-Volksblatt vom Stillstand des historischen Wasserrades an der Heder las, griff der Salzkottener Unternehmer gleich zum Telefon und setzte sich mit Ulrich von Sobbe, Vorsitzender des Fördervereins für kulturhistorische Bauten und Bauwerke in Verbindung, um zu hören, was man tun kann. Es blieb nicht bei Worten. Gestern spendete Klingenthal dem Förderverein stolze 10 000 Euro, denn schon bald möchte er -Êwie viele Salzkottener -Ê das Wasserrad sich wieder drehen sehen. Ein defektes Lager ist es, das das Rad schon vor eineinhalb Jahren zum Stillstand brachte. Bis dahin hatte es mehr als zwei Millionen Kilometer zurückgelegt. Mit rund 10 000 Euro Reparaturkosten rechnet von Sobbe. »Wir wissen allerdings nicht so recht, was uns erwartet, wenn das Rad erst abgenommen ist«, so von Sobbe. Und auch das wird eine schwierige Sache. Zwei Autokräne werden nötig sein, um das drei Tonnen schwere Wasserrad auf die Seite zu legen. Die Reparaturarbeiten werden Mitarbeiter der Apparatebau übernehmen und rund 14 Tage dauern. An den Kosten beteiligt sich mit 30 Prozent auch das Amt für Agrarordnung in Warburg. Besonderer Dank galt gestern jedoch Friedrich Klingenthal, der mit seiner Spende an den Förderverein das Rad wieder in Gang bringen will. »Die zentrale Botschaft ist, dass unser Haus auch weiterhin gemeinnützige Vereine vor Ort unterstützt. Von Groß-Sportsponsoring halte ich nichts«, so Klingenthal.
Neben Ullrich von Sobbe freute sich auch Bürgermeister Michael Dreier über die großzügige Spende: »Das Wasserrad ist ein Dokument der Salz- und Stadtgeschichte an historischer Stelle. Da sind wir natürlich sehr froh, dass mit dem Engagement heimischer Unternehmer Stadtgeschichte weiter fortgesetzt werden kann.«
Ein bisschen gelitten hat das im Durchmesser sieben Meter große Rad aber schon. »Die Buchenholzplatten sind geschrumpft. Aber ich hoffe, sie werden im Wasser wieder aufquellen«, so von Sobbe. Den Beginn der Arbeiten kündigte er noch für diesen Sommer an, so dass es an der Heder schon bald wieder rund gehen kann.

Artikel vom 14.05.2005