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König Konrad II. regiert in Druffel

Um 13.30 Uhr fällt der Adler nach dem 178. Schuss - Ehefrau Birgit wird Königin

Von Meike Oblau
Rietberg-Druffel (WB). Das Druffeler Schützenfest ist am Pfingstwochenende den Gesetzmäßigkeiten alter Sprichwörter gefolgt: auf Regen im vergangenen Jahr folgte strahlender Sonnenschein, auf den Linteler »Auswärtssieg« folgt jetzt wieder ein König aus Druffel. Die St.-Johannes-Bruderschaft wird in den kommenden zwölf Monaten von König Konrad II. Buschsieweke und seiner Königin Birgit I. angeführt.

Fast gleichzeitig mit dem Glockenschlag der benachbarten Kirche um 13.30 Uhr setzte Buschsieweke zum entscheidenden Schuss an. Nachdem sich der 42-Jährige zuvor vornehm zurück gehalten und andere Kameraden gute Vorarbeit geleistet hatten, reichte ein platzierter Schuss, um dem einstmals stolzen Adler den Garaus zu machen. Der 178. Schuss war es, der in die Annalen des diesjährigen Schützenfestes eingehen wird. Begleitet von Pauken und Trompeten wurde der neue Regent ins Festzelt getragen, wo er die Königskette von Gerhard Alke übernahm. »Lintel hat keinen König mehr«, sangen die Mitglieder der Linteler Kompanie ein wenig wehmütig. Zeit zum Trauern aber blieb nicht, denn kurz darauf wurde auch die neue Königin ins Festzelt geleitet. Birgit I. Buschsieweke wird nun an der Seite ihres Mannes regieren, gespannt verfolgten auch die beiden »Königskinder« Karina und Nadine die Zeremonie, in der Ex-Königin Hildegard Alke das Diadem abgeben musste. Brudermeister Paul Vorbohle bedankte sich beim scheidenden Königspaar herzlich und wünschte den neuen Regenten ein allzeit glückliches Händchen. Beim Vogelschießen hatte der stellvertretende Brudermeister Josef Mertensotto zuvor die Krone abgeschossen. Eine Woche vor der Landtagswahl war es dem CDU-Landtagsabgeordneten Michael Brinkmeier vorbehalten, das Zepter zu ergattern. Ob«s ein Omen für die Wahl war? Dazu wollte sich der Insignienschütze nicht äußern, viel zu fasziniert war er noch von seinem Treffer auf das Zepter: »Das hab ich ja noch nie geschafft!« Den Apfel »erledigte« kurz darauf Josef Feldmann.
Nach einem gelungenen ersten Schützenfest-Tag am Samstag strebten die Druffeler am Sonntag den ersten beiden Programmhöhepunkten entgegen, dem Jungschützenkönigsschießen und dem Stadtschützenkönigsschießen. Zuvor hatte Bezirksoberst Gerd Stöppel drei Auszeichnungen vergeben. Der stellvertretende Druffeler Brudermeister Josef Mertensotto wurde ebenso mit dem silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet wie Fahnenoffizier Paul Rusche. Das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz erhielt Heinz Vinnemeier. Gerd Stöppel lobte die Druffeler als »eine der aktivsten Bruderschaften im gesamten Bezirk«. Brudermeister Paul Vorbohle konnte zudem die Jubiläums-Königspaare ehren. Das Königspaar von 1965, Willi Rodejohann und Hedwig Gieffers, war ebenso anwesend wie das Königspaar von 1980, Stefan und Christel Schnieder. Applaus gab es auch für den Jungschützenkönig von 1965, Eberhard Dreisewerd, und den Jungschützenkönig von 1980, Martin Hansmeier. Anschließend wurden die Abordnungen der sechs anderen Rietberger Schützenvereine zum Stadtschützenkönigsschießen begrüßt.
Ein voller Erfolg war auch wiederum das Schützenfrühstück am Montag, das nach der von Präses Augustinus Dröge gehaltenen Messe stattfand und großen Anklang fand, ehe gegen 11.30 Uhr das Schießen um die Königswürde begann.

Artikel vom 17.05.2005