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Von Monika Schönfeld

Aspekte
der Woche

Emotionen spielen Hauptrolle


»Das ist ein unliebsames Thema«, war schon im Vorfeld der Diskussion um eine mögliche Umwandlung der katholischen Grundschule in Stukenbrock in eine Gemeinschaftsschule zu hören. Unliebsam, weil Gefühle die Hauptrolle spielen. So nutzten viele Zuhörer eine Informationsveranstaltung zu einem Glaubensbekenntnis. »Wenn ich ein Christ bin, dann zeigt euch«, hörte man oder »Warum gibt es keine ökumenische Schule?«
Nun ist eine Gemeinschaftsschule faktisch eine ökumenische Schule, die noch mehr vereint als nur katholisch und evangelisch. Schulrätin Sommer sagte allerdings, dass im neuen Schulgesetz die christliche Ausrichtung gestrichen sei.
Ob die Konrektorenstelle tatsächlich besetzt werden kann, wenn der Kreis auf Bewerber mit evangelischer oder ohne Konfession ausgeweitet wird, ist tatsächlich fraglich. Die Stelle müsste so attraktiv bezahlt werden, dass sich Lehrer darum reißen.
In der ganzen Diskussion muss man sich aber davor hüten, die Werte zu preisen, die an einer katholischen Grundschule vermittelt werden. Diese Aussagen unterstellen nämlich immer, dass diese Werte an den anderen vier Gemeinschaftsgrundschulen in der Stadt nicht vermittelt werden. Und das ist Unfug. Immer ist das Miteinander von Schule und Kirche abhängig von den handelnden Personen, die Vermittlung christlicher Werte findet sich in den Schulprogrammen.
Den Lehrern ist es egal, welche Ausrichtung die Schule hat, weil es keinerlei Einfluss auf ihre Arbeit hat. Sie wollen aber einen Konrektor, weil sie bis an die Schmerzgrenze belastet sind.

Artikel vom 14.05.2005