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Auf der BUGA mit Gold ausgezeichnet

Friedhofsgärtnerei Wagner überzeugte mit Mustergrabgestaltung - Reduktion auf das Wesentliche


Rheda-Wiedenbrück (WB). »Für die außergewöhnliche handwerkliche Ausführung einer guten Idee« hat die Friedhofsgärtnerei Wagner auf der Bundesgartenschau in München die Goldmedaille und den Ehrenpreis der Landwirtwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bekommen. Riesige Freude im Team, denn zu Beginn des Wettbewerbs, an dem 72 Friedhofsgärtner aus ganz Deutschland teilnahmen, war die zugeteilte Aufgabe gar nicht so leicht zu bewältigen.
Das Konzept der Mustergrabgestaltung: Reduktion auf das Wesentliche und starker symbolischer Ausdruck. Den Arbeiten der Friedhofsgärtner ging ein Wettbewerb der Steinmetze voran. Die gestalteten Grabsteine wurden den einzelnen Friedhofsgärtnereien zugelost, so dass diese dann die ihren Grabgestaltungsideen freien Lauf lassen konnten.
»Als wir "unseren" Stein von Grabmale Baumann und Weber aus Ebersberg sahen, hatten wir zunächst keine Ahnung, in welche Richtung unsere Gestaltung gehen sollte. Ein weißer wuchtiger aber sehr schlichter Stein aus Muschelkalk. Im oberen Drittel eine Aussparung, in die eine Bronzeplastik in Form eines kleinen Fischerbootes eingelassen war«, erzählt Geschäftsführer Roland Wagner. Kneifen konnten die Wiedenbrücker nicht mehr, und somit machten sich Gärtnermeister Ralf Wegener und Gartenbautechnikerin Stefanie Wagner auf die Suche nach der zündenden Idee. Es dauerte nicht lange und in Anlehnung an die Flutkatastrophe vom Dezember 2004 entstand die eindrucksvolle Grabgestaltung, die die Jury zu Bestnoten überzeugte.
Gewählt haben die Friedhofsgärtner blauen Wacholder als Bodendecker in Anlehnung an Wasser. Der Wacholder wurde in Wellen über kleine Erdhügel angelegt. In einer farbenprächtigen Diagonalen zieht sich symbolisch die Gischt einer Welle durch das Beet. Gepflanzt wurden hier Hornveilchen von tiefrot als Symbol für Tiefe in der sich die Welle aufbaut bis hin zur hellgelben Schaumkrone. Die Hornveilchen wiederum schlagen farbig die Brücke zum hellgelben Stein, so dass sich dem Betrachter ein harmonisches Ganzes bietet.

Artikel vom 13.05.2005