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1:3 - So viel Pech hat nur ein Absteiger

SCW scheitert gegen lustlose Davensberger wieder an seiner miserablen Chancenverwertung

Von Dirk Heidemann
Wiedenbrück (WB). Thorsten Meier schlug bei der Bekanntgabe der Verbandsliga-Endergebnisse die Hände vor dem Gesicht zusammen, Geschäftsführer Detlef Hagenkord sackte in sich zusammen. Enger-Westerenger, Vreden, Münster II und Dornberg verloren ihre Spiele - doch auch der SC Wiedenbrück 2000 unterlag.

Nach dem 1:3 (0:0) des SCW gegen Davaria Davensberg wird es im Tabellenkeller immer enger, zumal auch Schlusslicht SC Herford nach einem Dreier über Vreden plötzlich wieder hoffen darf. Doch darf der SC Wiedenbrück überhaupt noch hoffen? Zwar änderte sich punktemäßig im Abstiegskampf nichts, aber die Art und Weise, wie die Emsstädter gestern die Partie vergeigten, spricht eindeutig gegen den SCW.
»Die Chancen stehen nur noch 50:50. Wenn wir so dumm sind, dann müssen wir mit den Konsequenzen leben«, konnte es Peter Nahrmann nicht fassen, dass seine Mannen ein überlegen geführtes Spiel binnen zwei Minuten aus der Hand gaben. Nach einer leidenschaftlich geführten ersten Halbzeit blieben die Tore trotz guter Chancen von Romuald Powroslo (21.) Daniel Telenga (33.) gegen die lustlos wirkenden Gäste zwar aus, doch nach dem erlösenden 1:0 durch Hakan Karaarslan in der 50. Minute (die Vorarbeit leistete der starke Meier über die linke Seite) schien eigentlich alles für den SCW zu sprechen.
Plötzlich bekamen die Nahrmann-Buben jedoch Angst vor der eigenen Courage und vor allem extrem schwere Beine - oder schlotterten die Gliedmaßen etwa? Davensberg wollte sich nun nicht gänzlich ohne Gegenwehr besiegen lassen und zog das Tempo an. Dennoch hatte der SCW zunächst gleich zweimal die Riesenchance, auf 2:0 oder sogar 3:0 zu erhöhen. Doch den Kopfball-Aufsetzer von Karaarslan nach Meier-Flanke boxte Andre Alter mit einer Faust zur Ecke (67.) und Meier traf mit einem Distanz-Hammer nur die Querlatte.
Dann die entscheidenden Szenen. Heiko Ueding schlägt von der rechten Seite einen langen Ball auf den zweiten Pfosten, Lukas Krumpiek legt ab und Oliver Marin trifft zum überraschenden Ausgleich (76.) Der SCW nun völlig durch den Wind, alle Mann stehen neben sich. Marin passt auf Ueding, der ist frei durch - 1:2 (78.). »Wir machen hier aus zwei vernünftigen Angriffen zwei Tore - das gibt es doch gar nicht«, reibt sich Davaria-Betreuer Hansi Schulick verwundert die Augen. Nahrmann hingegen ist völlig bedient: »Unerklärlich, dass wir in der Defensive so fahrlässig agieren, nachdem wir 75 Minuten nichts haben anbrennen lassen.«
Libero Frank Parotta ergänzt: »Das Problem der mangelnden Chancenverwertung verfolgt uns doch schon die ganze Saison über. Vorne fehlt die Torgeilheit. Und hinten hauen wir uns die Dinger selbst rein. Jetzt müssen wir eben das Glück erzwingen und in Erlinghausen gewinnen.« Aber wer glaubt noch daran? Dass Ueding in der Nachspielzeit noch das 1:3 markiert, juckte keinen mehr.
SC Wiedenbrück 2000: Bremehr - Parotta - Ergun, John - Zuraski, Monert, Powroslo, Droll, Meier (79. Kretschmer) - Karaarslan (79. Klaas) - Telenga.

Artikel vom 17.05.2005