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»Hier fühlen wir uns wie Zuhause«

Franzosen feiern mit Bürgern aus Beverungen das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft

Von Ingo Schmitz
Beverungen (WB). Eine tiefe Freundschaft ist in den vergangenen vier Jahrzehnten zwischen den Bürgern aus Beverungen und Mers les Bains (Frankreich) entstanden. Am vergangenen Wochenende wurde der 40. Geburtstag der Städtpartnerschaft in Beverungen mit einem aufwendigen Programm gefeiert.

Mit mehr als 30 Gästen kam die französische Delegation, darunter auch Jean-Paul Hedouen als Vertreter des Bürgermeisters, am Freitagabend in Beverungen an. Serge Lunder, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins auf französischer Seite, freute sich sehr über den herzlichen Empfang, den die Gastgeber bereiteten. Im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT stellte er begeistert fest: »Es ist, als käme man nach Hause. Aufgrund der langjährigen Kontakte fühlen wir uns hier sehr wohl.« Angesichts der Freude über das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft machte Lunder auch auf die künftigen Herausforderungen aufmerksam: »Wir müssen unsere Freundschaft auf die nächste Generation übertragen, damit die Kontakte nicht einschlafen.«
Irmhild Pissors erinnerte als Vorsitzende des Vereins zur Förderung deutsch-französischer Freundschaft Beverungen -ÊMers les Bans an die Anfänge der Partnerschaft, die der ehemalige Stadtdirektor August Kleine auf den Weg gebracht habe. »August Kleine war ein Frankreichliebhaber. Ihm lag es sehr am Herzen, die Probleme zwischen Deutschen und Franzosen nach dem Zweiten Weltkrieg zu bereinigen und die Völker näher zu bringen.« Daraus sei zwischen Mers und Beverungen eine intensive Freundschaft entstanden, die vor allem auch zu privaten Kontakten auf der Ebene der Familien geführt habe.
Beim Empfang in der Stadthalle Beverungen am Samstagvormittag hob Bürgermeister Christian Haase die Bedeutung von Städtepartnerschaften hervor. »Als ÝBotschafter ehrenhalberÜ hat der frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher einmal die Bürger bezeichnet, die sich in Städtepartnerschaften engagieren«, sagte Haase. Die Partnerschaft zwischen Mers und Beverungen habe viele Botschafter, die die Beziehungen zwischen den Städten mit Leben füllten. Städtepartnerschaften seien zudem gelebte Demokratie. Nur durch den gegenseitigen Austausch könne man auf vielen Ebenen zusammenarbeiten, stellte Haase fest.
Während die Franzosen die Gastgeber mit einer Tischlampe aus einer Glasfabrik in Mers überraschten, schenkten die Beverunger unter anderem einen Korb aus Dalhausen mit regionalen Spezialitäten. Höhepunkt des Treffens bildete der Bürgerball in der Stadthalle mit vielen Attraktionen und Darbietungen. Nach einigen Besichtigungen und einem Ritteressen am Sonntag erfolgte gestern die Rückfahrt nach Mers les Bains.

Artikel vom 17.05.2005