14.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vaters Tipps und eine
große Portion Talent

Bowling: Uwe Blank gewinnt vier DM-Medaillen

Von Hans-Heinrich Sellmann
(Text und Fotos)
Bielefeld/Versmold (WB). Es ist der größte Erfolg in der Geschichte des Brackweder Bowlingvereins. Uwe Blank hat bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften gleich vier Medaillen abgeräumt - zwei goldene und zwei silberne. Damit setzt der 17-jährige Versmolder eine Familien-Tradition fort, die Vater Wolfgang Ende der 70er-Jahre begonnen hatte.

Der gehörte 1977 zu den ersten Mitgliedern des im Jahr zuvor gegründeten Vereins, spielte in der damals zweiten deutschen Klasse (NRW-Liga) und machte sich bei regionalen Titelkämpfen einen Namen. Heute ist er erster Vorsitzender des BV Brackwede und Jugendtrainer. Ein Posten, der Sohn Uwe natürlich besonders zu Gute kommt und der vergangenes Wochenende in Mannheim Silber wert war.
Als die besten zwölf Einzelspieler der ersten vier Turniertage ins Finale einziehen, liegt Uwe Blank aussichtsreich auf Rang drei: Sechs weitere Spiele und am Ende winkt womöglich die Deutsche Meisterschaft. Was für Aussichten. Doch zum Entsetzen der mitgereisten Brackweder Vereinskollegen bricht Uwe ein, unterbietet in den ersten drei Spielen (jedes besteht aus zehn so genannten Frames mit ein bis zwei Würfen) gleich zweimal sein bis dahin schwächstes Ergebnis. Er rutscht auf Platz sechs ab. Während die Konkurrenz ihre Form halten kann, spielt Uwe eine Horror-Serie von 160, 183 und 167 Pins. Jetzt schaltet sich der Coach ein. »Mein Vater hat mir einen wertvollen Tipp gegeben«, erinnert sich Uwe, der seine Wurftechnik leicht umstellt und prompt die Sicherheit der vergangenen Tage zurückerlangt. 200 - 218 - 256, Platz um Platz macht er gut und bringt mit den letzten Würfen sogar den späteren Meister aus Brandenburg nochmals in arge Bedrängnis. Das Spitzenergebnis von 256 Pins reicht aber immerhin zu Silber - der insgesamt vierten Plakette in den Tagen von Mannheim.
Gleich zu Beginn hatte Uwe Blank mit Doppel-Partner Michael Koch (15) vom PSV Bielefeld ein Ausrufezeichen gesetzt: Platz zwei hinter Brandenburg und vor einem weiteren Doppel aus Nordrhein-Westfalen. Dem NRW-Team gehören neben Blank/Koch vier weitere Spieler an und die geben an den folgenden Tagen gehörig Gas. Im Trio setzen sich Blank, Koch und der Viersener Tobias Kosmalla in den ersten drei Spielen von der Konkurrenz ab und liefern auch in der zweiten Hälfte das beste Ergebnis ab. Im Publikum nimmt Wolfgang Blank die erste Goldmedaille seines Sohnes kommentarlos zur Kenntnis: Schon am dritten Tag macht seine Stimme nicht mehr mit. Die Brackweder Anhänger haben alles gegeben, um sich in der großen Halle mit 30 Bahnen nebeneinander bemerkbar zu machen.
Den Schub aus dem Trio nimmt die NRW-Formation mit in den Team-Wettbewerb. Verstärkt durch Robert Ahrens (Düsseldorf), Sebastian Hantich (Heiligenhaus) und Oliver Pescher (Rheydt) geht der zweite Titel dieser Meisterschaften an den Landesverband - und an Uwe Blank.

Artikel vom 14.05.2005