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Konsequent bis
ins letzte Detail

Paul Schmandt wird 75 Jahre

Von Franz-Josef Herber
Paderborn (WV). »Aus dem jungen Mann wird noch mal was!« Kein Geringerer als der erste Bundeskanzler des Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer prophezeite Paul Schmandt eine große politische Zukunft. Er sollte Recht behalten. An diesem Samstag wird der Ehrenvorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung 75 Jahre alt.

»Das Leben ist schön!« - Dieser Wahlspruch von Paul Schmandt gilt für den rüstigen Jubilar auch heute noch. Und er hat sich auch immer für »ein schöneres Leben« seiner Partei und seiner Heimatstadt eingesetzt. Zum einen in vielen politischen Ämtern wie im Kreistag, im Sparkassenrat, als Kreisvorsitzender der Jungen Union, als deren Bezirksvorsitzender, als Kreisvorsitzender der CDU und nicht zuletzt auf seinem Lieblingsposten als Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung.
Doch Schmandt war viel mehr als nur Verwalter eines Posten. Als politisches Urgestein, leidenschaftlicher Demokrat, Strippenzieher und Königsmacher führte er hauptsächlich Regie im Hintergrund der Partei und der Verbände. Wer Paul zum Freund hatte, der konnte seine politische Laufbahn getrost planen. Wen er nicht mochte, der hätte lieber gar nicht zur Kandidatur antreten sollen.
Doch es gab nicht nur den Politiker Schmandt. Als Kaufmann in seinem legendären »Samengeschäft« am Rathausplatz setzte er sich engagiert für seinen Berufsstand ein: Mitglied in der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer, später ihr Vizepräsident, Vorstandsmitglied im Einzelhandelsverband, mit Nachdruck bei der Gründung des Ausbildungszentrums der Gewerblichen Schulen.
In allen Bereichen war Paul Schmandt konsequent bis ins letzte Detail: Das Diözesanmuseum vor dem Dom ist und bleibt für ihn ein Blechhaufen, wer bei seinen Mittelstandsfahrten in Sandalen auftauchte, musste sich tunlichst in hinteren Reihen aufhalten, Leute ohne Schlips gerieten in Gefahr, erst gar nicht mitgenommen zu werden oder mussten sich zumindest im Bus umziehen, wer in seinem Geschäft keinen Einkaufskorb nahm, wurde nicht bedient.
So hatte er nie ein Problem damit, sich unbeliebt zu machen, um ernst genommen zu werden.

Artikel vom 14.05.2005