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Heimische Tischtennisspieler fühlen sich hintergangen


Hille-Rothenuffeln (ko). Ihrem Unmut machten die heimischen Tischtennissportler jetzt auf der Jahreshauptversammlung Luft. Sie fühlen sich vor (fast) vollendete Tatsachen gestellt: »Was haben unsere Dachverbände vor? Warum wurden wir nicht gefragt, als es darum ging, ein Internetprogramm mit dem Namen »the league« einzuführen, dass die Verwaltung des Verbandes und den Ergebnisdienst zur Aufgabe hat?«. »Warum hat es keine öffentliche Ausschreibung gegeben?«, lauteten Fragen aus der Versammlung. Die Mitglieder des Tischtenniskreises Minden-Lübbecke fühlten sich etwas hintergangen, als sie jetzt erfuhren, dass der Westdeutsche Tischtennisverband beabsichtigt, ein nicht unerheblich teures und umstrittenes, weil angeblich fehlerhaftes Programm einzuführen, obwohl bereits ein funktionsfähiger Internetdienst im Kreis und Bezirk existiert, woran nicht unerheblich auch heimische Tischtennissportler beteiligt sind. »Wir haben nie die Chance bekommen ein Angebot abgeben zu dürfen, oder unser Programm vorzuführen«, so Heinz Potthast.
Auf diese Frage soll der Westdeutsche Tischtennisverband erklärt haben, dass es nur »Klüngel« gebe. Außerdem könnten »Ein-Mann-Betriebe« keine dauerhafte Sicherheit eines solchen Programms geben. Bei dem Programm, das der Westdeutsche Tischtennisverband einführen möchte, soll es sich nach Angaben des Tischtenniskreises um ein nahezu identisches Programm handeln, das auch der Tenniskreis hat. Die Verwaltung des Verbandes stehe bei diesem Programm im Vordergrund. Der Tischtennisspieler, der nach Ergebnissen sucht, habe nicht nur eine benutzerunfreundliche Bedieneroberfläche, sondern nur unzulängliche Ergebnisse.
Ein weiterer Punkt sind die Kosten. Die Kosten betragen etwa 120000 Euro, könnten aber auch 240000 Euro betragen, zuzüglich jährlicher Kosten in Höhe von etwa 20000 Euro, genau könne der Verband das noch nicht sagen. Fest stehe jedenfalls, dass die Kosten auf die Vereine verteilt werden, so Vorsitzender Carsten Böhmert. Außerdem komme ein nicht unerheblicher Verwaltungsaufwand, den sonst die Geschäftsstelle des Verbandes übernommen hatte, auf die Vereine zu. Kurzum kam aus der Versammlung der Vorschlag, dass der Tischtenniskreis Minden-Lübbecke auf der Bezirkstagung am 26. Juni in Gütersloh den Antrag stellt, das Programm des Westdeutschen Tischtennisverbandes kategorisch abzulehnen. Einstimmig stimmten die Mitglieder zu, dass dieser Antrag so gestellt werden soll. Noch ist es nicht zu spät. Auch andere Tischtennis-Verbände überlegtenseien schließlich noch, ob das neue System das richtige sei.

Artikel vom 14.05.2005