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Mekus: Was kostet die Musik?

TV Verls Handballsponsor fordert mehr Transparenz und Attraktivität


Altkreis (cas). TV Verl, Kreisrivale der hiesigen Handball-Aushängeschilder SF Loxten (Männer) sowie Union Halle und Spvg. Steinhagen (Frauen) ist in die (Zahlen)-Offensive gegangen. »In den letzten 14 Monaten habe ich keinen Kontoauszug gesehen. Doch wir möchten wissen, wo unser Geld hinfließt«, forderte Hauptsponsor Mario Mekus beim ersten Sposoren-Treffen wohl auch im Namen der anderen Geldgeber unverblümt nach Fakten.
Damit konnte ihm auch gedient werden - die Zahlen: Den Offiziellen steht für die nächste Saison ein Gesamtbudget von rund 130 000 Euro zur Verfügung, das schon zu 80 Prozent gesichert sein soll. Während der Hauptverein die Jugendarbeit und den sogenannten »ideellen Bereich« mit 60 000 Euro unterstützt, finanziert sich der Leistungssektor hauptsächlich aus eigenen Mitteln und nicht aus Mitglieder-Beiträgen.
Die 40 000 Euro für die in die Verbandsliga aufgestiegene Herrenmannschaft und die 30 000 Euro für das Oberliga-Frauenteam werden durch Marketing, Sponsorengelder sowie Zuschauer- und Eventeinnahmen eingespielt.
Und Mario Mekus zeigte sich in Gönnerlaune. Weil seine Ziele deutlich höher geschraubt sind als die der Vorstandsetage (»Vize« Jochen Kreft: »Im ersten Verbandsliga-Jahr wollen wir aufbauen und im zweiten angreifen«), bot der einflussreiche Unternehmer (»Ich will von euch wissen, was die Musik kostet - mit Platz fünf kann ich mich nicht zufrieden geben«) spontan eine Aufstockung seiner Zuwendungen an. 5000 Euro zusätzlich wolle er sofort herausrücken, nachdem das Duo Abteilungsleiter Andreas Guntermann/Jochen Kreft auf Mekus-Anfrage für einen angestrebten Oberliga-Durchmarsch neben dem normalen Etat weitere 25 000 Euro veranschlagt.
Mekus hofft, dass seinem Beispiel folgend, auch andere Sponsoren ihre Schatulle noch mehr öffnen werden. Den ersten konnte er schon an Ort und Stelle überzeugen: »Hermann, du bist doch auch mit 1000 Euro dabei?« Mit einem Kopfnicken signalisierte der Autohändler Hermann Kattenstroth seine Zustimmung.
Neben finanzieller Transparenz wünscht sich der forsche Hauptsponsor auch mehr Attraktivität (»Die Plattform hier ist mir zu leise«), um die Halle mit Zuschauern zu füllen. Und beim Werben um Sponsoren sieht Mekus im SC Verl keinen Konkurrenten: »In unserer Gemeinde ist genug Platz für beide Vereine.«
Personell hakt es bei den Männern noch: Der bereits eingeplante David-Johann Starck will nun doch in Bielefeld bleiben. Auch die erhoffte Zusage von Olaf Voss steht bislang aus. Dafür soll noch in dieser Woche der »neue« Co-Coach präsentiert werden: Vieles deutet darauf hin, dass Meistermacher Manfred Meereis dem künftigen (Spieler-)Trainer Jens Freier zur Seite stehen wird. Nicht die schlechteste Lösung.

Artikel vom 13.05.2005