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Zeitzeuge gibt furchtbaren
Ereignissen ein Gesicht

Lichtenauer Hauptschüler erinnern an Kriegsende

Lichtenau (hg). Der authentische Bericht eines Zeitzeugen war die beeindruckendste Quelle, die Schüler der zehnten Klassen an der Archenholdschule in Lichtenau gewinnen konnten. Ihre Recherchen zum Projekt »60 Jahre Kriegsende« erhielten so neben den Informationen aus Archiven und dem Internet eine besondere menschliche Qualität. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 20. Mai in der Volksbank Lichtenau.

Not und Vertreibung in der Winterzeit 1945 bekamen mit Gotthard Täuber aus dem ehemaligen Pronzendorf in Schlesien ein Gesicht. Er musste als Zehnjähriger panische Angst und unmenschlichen Schrecken erleben.
Vertreibung und Flucht, Fremd- und Zwangsarbeiterinnen, das Kriegsende in der Welt und in der Heimat: Das sind die Themen, die die Jugendlichen an sechs großen Stelltafeln veranschaulichen. Besondere Betroffenheit und Aktualität wurde neben dem Zeitzeugenbericht deutlich, als einige der Schülerinnen und Schüler auf betroffene Menschen aus ihren Familien stießen. Bewegender Blickfang der Ausstellung sind die Kreuze - für jedes Kriegsopfer in Lichtenau eines - die über der Ausstellung zu schweben scheinen. Archenhold-Schulleiter Joachim Tepel hatte die Anregung zu dieser ganzheitlichen Projektarbeit gegeben, die noch bis 20. Mai in der Volksbank zu sehen ist. Entstanden sind die Ergebnisse im Deutsch- und Geschichtsunterricht mit den Lehrerinnen Marita Lembke und Brigitte Ochalski.
Schülerinnen und Schüler sowie auch die Lehrer um Schulleiter Joachim Tepel, Gäste und Elternvertretern wünschen sich jetzt während der Eröffnungsveranstaltung, dass die Ausstellung in den kommenden Tagen von vielen interessierten Bürgern in der Volksbank angesehen wird.
Stellvertretender Landrat Bernhard Wißing aus Delbrück machte auf die in die Zukunft gerichtete Wirkung eines solchen, von jungen Menschen erarbeiteten Projektes aufmerksam: »Sie tragen mit Ihrer Arbeit dazu bei, dass sich solch schreckliche Ereignisse nicht wiederholen.«

Artikel vom 13.05.2005