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Heimatnahes Wohnen für Behinderte

Diakonische Stiftung Wittekindshof ist auf privates Engagement angewiesen

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (AM). Es war nicht nur eine Stippvisite, wie man sie bei Politikern vor allem in Wahlkampfzeiten immer wieder erlebt. Der Besuch von Inge Howe in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Volmerdingsen war anders. Die SPD-Landtagsabgeordnete hatte Zeit und offene Ohren für Themen, die zur Zeit in der Diakonischen Stiftung ganz oben auf der Tagesordnung stehen.

Ressortleiterin Monika Sippel berichtete über die Verlagerung von Wohnangeboten in die Region, um Menschen mit Behinderungen heimatnahe Wohnmöglichkeiten anbieten zu können. In den nächsten Jahren werde diese Regionalisierung die Entwicklung des Wittekindshofes maßgeblich prägen.
Der kaufmännische Vorstand Dieter Hakenberg betonte, dass nach zum Teil erheblichen Investitionen im Wohnbereich in Zukunft der Grundanspruch auf Bildung und Arbeit von Behinderten besondere Bedeutung erhalte. Hauptaugenmerk werde dabei auf die Wittekindshofer Werkstätten - 1 000 Arbeitsplätze - und die Wittekindshofer Schule gelegt, die zurzeit rund 200 Kinder und Jugendliche besuchen.
Schulleiter Andreas Becker-Brandt und der Geschäftsführer der Wittekindshofer Werkstätten, Johannes Gocht, berichteten, dass der Anteil von Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen in beiden Einrichtungen mit 40 beziehungsweise 30 Prozent auch im Vergleich mit ähnlichen Einrichtungen anderer Träger sehr hoch sei.
Um den Bedürfnissen dieser Personengruppe gerecht werden zu können, seien Investitionen in erheblichen Umfang nötig. Angesichts der leeren öffentlichen Kassen betonte Dieter Hakenberg, dass der Wittekindshof deshalb immer stärker auf privates Engagement durch Spenden oder Unterstützung durch Stiftungen und Ehrenamtliche angewiesen sei. An die SPD-Politikerin appellierte er, dass jeder persönlich helfen, aber auch die Politik entscheidend dazu beitragen könne, dass das Ehrenamt ein höheres gesellschaftliches Ansehen genieße.

Artikel vom 12.05.2005