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Mehr Lehrer an
Kollegs benötigt

Kreis soll mit dem RP verhandeln

Von Peter Schelberg
Kreis Herford (HK). Bis zur nächsten Schulausschusssitzung am 13. Juni soll die Kreisverwaltung ein Konzept zur Lösung des dramatischen Raumproblems an den Berufskollegs vorlegen. Geprüft wird nun auch die Einrichtung eines 6. Berufskollegs - ein Vorschlag, den Landrätin Lieselore Curländer den Ausschussmitgliedern am Mittwoch überraschend unterbreitete (das HERFORDER KREISBLATT berichtete).

Bei der SPD, die der Landrätin am Mittwochmorgen noch einen Antrag mit der Forderung vorgesetzt hatte, ein Konzept zur Erweiterung des Schulzentrums an den Aawiesen auszuarbeiten, fand die Idee eines Berufskollegs Nr. 6 zunächst keine Zustimmung. Während Stefan Schwartze (SPD) hier eher »eine Nebelkerze« vermutete, fragte sich sein Fraktionskollege Wolfgang Tiekötter, ob das 6. Berufskolleg wohl »vom Himmel gefallen« sei. Denn sonst, so meinte er, hätte dieser Vorschlag auch bereits im Schulausschuss erörtert werden können.
Die bisherige Praxis sei so nicht haltbar, kritisierte Fraktionschef Hans Stüwe die Schulpolitik des Kreises angesichts der dramatischen Krise des dualen Bildungssystems. Deshalb habe die SPD ihren Antrag formuliert.
»Ich brauche keinen Antrag aus der Politik, der mir sagt, was ich sowieso tue«, belehrte eine sichtlich gereizte Landrätin die SPD-Fraktion. Eckhard Gläsker (Freie Wähler) vermutete wahlkampftaktische Motive hinter dem »überfallartigen« SPD-Vorstoß. Angela Holstiege (Grüne) begrüßte die Idee des 6. Berufskollegs: Hier biete sich die Chance, bewährte Elemente des dänischen Schulsystems zu übernehmen, das modular und flexibel aufgebaut sei.
Ein Kompliment richtete die Landrätin an die Schulen, denen es gelungen sei, 900 Schüler zusätzlich aufzunehmen. Nun werde alles getan, auch die noch »unversorgten« knapp 150 Schüler unterzubringen und die Bildungsregion Herford weiter zu stärken, kündigte Curländer an.
Dass bei steigenden Schülerzahlen auch mehr Lehrer nötig sind, darauf machten Stephen Paul (FDP) und Hans Stüwe (SPD) aufmerksam. Der Kreisausschuss beauftragte daher die Verwaltung, mit der Bezirksregierung zu verhandeln und sich für eine quantitative und qualitative Versorgung mit Lehrkräften einzusetzen. Die Verwaltung soll außerdem die Bestandteile des Schulentwicklungsplans nennen, die extern bearbeitet werden müssen.
Der Neufassung der Richtlinien für die Vergabe des Kulturförderpreises des Kreises Herford stimmte der Kreisausschuss zu.

Artikel vom 13.05.2005