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Förderverein will verstärkt
in die Schulen gehen

Stadtbücherei: Neues Konzept bei Lesungen für Kinder


Vlotho (man). Der Förderverein der Stadtbücherei will vom kommenden Jahr an verstärkt in die Schulen gehen. Damit sollen Besucher-Einbrüche wie bei der Lesung des Autors Ulli Schubert vermieden werden (die VZ berichtete).
Sechs Kinder waren am Dienstag in die Bücherei gekommen, um sich von Schubert Geschichten aus dem Leben des Torjägers Timo vorlesen und erzählen zu lassen. »Sechs Zuhörer - das war unser bisheriger Tiefstand«, sagt Heidrun Stemmer, Vorsitzende des Fördervereins. Woran es gelegen hat, weiß so recht niemand. Zum einen sei der Autor nicht unbekannt, zum anderen spreche das Thema Fußball viele Kinder an.
Andere Zahlen belegen, dass von einer generellen Akzeptanzkrise der Bücherei-Veranstaltungen keine Rede sein kann. Heidrun Stemmer: »Zu 16 Veranstaltungen im vergangenen Jahr kamen 1400 Besucher.«
Allerdings: Als Renner erweisen sich vor allem die Puppentheater-Aufführungen. Wenn sich die Lila-Bühne ansage, seien zwei Termine notwendig, so Stemmer. Da kämen 200 Kinder zusammen.
Bei Lesungen hingegen kann es schwieriger werden, viel Publikum zu ziehen. Allerdings: 50 bis 70 Zuhörer seien schon der Normalfall bei Kindern und Jugendlichen, sagt die Vorsitzende des Fördervereins. Doch wegen der Unwägbarkeit sollen die Schulen verstärkt als Partner und Veranstaltungsort gewonnen werden.
In den nächsten Monaten legt der Verein eine Veranstaltungspause ein, am 25. August geht es weiter mit einer Lesung von Vlothoer Autoren. Ebenfalls fest eingeplant ist die Kriminacht am 25. November.
Viel Arbeit, doch die Förderung der Stadtbücherei lohnt sich, wie die Statistik von 2004 belegt. 12600 Medien beinhaltet die Bücherei - bei 36 000 Entleihungen heißt das, dass der Bestand fast drei Mal umgesetzt wird. Gegenüber dem Vorjahr wiederum sei die Ausleihzahl zwar um zehn Prozent zurückgegangen, so Stemmer: »Doch war das zu erwarten, da wir Anfang 2004 eine Ausweisgebühr für Erwachsene eingeführt haben.« Anfangs sei die Neuerung nicht nur auf Verständnis gestoßen, mittlerweile hätten sich die Gemüter wieder beruhigt - den Vlothoern liegt der Fortbestand ihrer Stadtbücherei am Herzen.

Artikel vom 12.05.2005