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Der Wille macht sie stark

VfL Osnabrück: in 16 Spielen Rückstand aufgeholt


Ausgangslage: Aufstieg aus eigener Kraft möglich durch vier Siege, wenn die Tordifferenz besser bleibt als die der Lübecker.

Bilanzen: 60 Punkte, 60:37 Tore (+23). Vorrunde 31 Punkte, Rückrunde 29. Heim: Platz 6, 28 Punkte bei zwei Niederlagen und sieben (!) Unentschieden. Auswärts: Platz 1, 32 Punkte bei zwei Niederlagen.

Form: Von den vergangenen 22 Spielen verlor der VfL nur eins (0:2 gegen Lübeck), in den sieben Partien danach wurden nur vier Punkte abgegeben. Die Mannschaft ist willensstark (in 16 Spielen wurde ein Rückstand aufgeholt) und körperlich topfit. Die Abwehr wirkt anfällig, 2005 gab es erst drei Spiele ohne Gegentor.

Personal: Der kleine Kader steht komplett zur Verfügung, allerdings quält sich Mittelfeldrenner Alexander Nouri mit akuten Bauchmuskelbeschwerden über die Runden. Gelbsperren drohen Fabian Ewertz, Daniel Flottmann und Wolfgang Schütte.

Stimmung: Die Euphorie rund um Mannschaft und Verein ist groß, die Depression nach dem Abstieg hat der VfL mit attraktivem Fußball erstaunlich schnell verscheucht. Trotz der Begeisterung würde dem Team ein Nicht-Aufstieg verziehen. Zu den beiden letzten Heimspielen werden jeweils 15 000 Zuschauer erwartet.

Aufstiegsprämie: Ist noch nicht ausgehandelt. Einige wenige Spieler haben sich eine Prämie in den Vertrag schreiben lassen. Die Mannschaft drängt nicht auf Verhandlungen, sondern baut darauf, dass sich der Verein im Erfolgsfall nicht lumpen lässt.

So oder so - wie geht's weiter? Trainer und Mannschaft bleiben, nur mit Nouri muss im Aufstiegsfall verhandelt werden. Auch in der 2. Liga will man dem sportlichen Konzept mit jungen, deutschen Spielern treu bleiben und den Kader nur punktuell ergänzen. Der Etat läge bei 6,5 Millionen Euro (Zuschauerschnitt 9700), in der Regionalliga bliebe es bei 3,5 Millionen Euro (8000).

Auf wen kommt es an? Markus Feldhoff bildet mit Thomas Reichenberger den gefährlichsten Angriff der Liga und ist als Leitwolf anerkannt. Der Kapitän hat in zwölf Spielen dieses Jahres 13 Treffer erzielt.

Was sagt der Experte? »Osnabrück und Braunschweig steigen auf. Für den VfL sprechen Physis und Moral, für die Braunschweiger der Willen und die Zuschauer. Gegen Paderborn spricht die Unruhe durch die Trainerdebatte, gegen Lübeck die Tordifferenz.«

Harald Pistorius Neue Osnabrücker Zeitung

Artikel vom 13.05.2005