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Mäzen Schütt sagt Tschüss

VfB Lübeck: Torjäger Schweinsteiger noch ohne Vertrag


Ausgangslage: Aufstieg ist aus eigener Kraft möglich durch drei Siege, wenn die Tordifferenz am Ende besser ist als die der Osnabrücker.

Bilanzen: 63 Punkte, 59:39 Tore (+20). Vorrunde 30 Punkte, Rückrunde 33. Heim: Platz 1, 44 Punkte bei nur einer Niederlage. Auswärts: Platz 5, 19 Punkte bei fünf Niederlagen.

Form: Eindrucksvoll trumpfte der VfB Lübeck zuletzt beim 2:0 in Osnabrück am 1. April auf, hat nur ein Mal (1:4 beim SC Paderborn 07) seit dem 26. Februar verloren und im Jahr 2005 in 13 Spielen 27 Punkte geholt. Die Abschlussschwäche macht Sorgen, die Stärke von Torwart Michael Frech und Abwehrchef Rouven Schröder geben Sicherheit.

Personal: Außer dem Rekonvaleszenten Timo Neumann fehlt derzeit Abwehrmann Marco Laaser, Tobias Schweinsteiger laboriert an einem Muskelfaserriss, der bis zum nächsten Spiel auskuriert sein soll. Dann ist Deniz Dogan gelb-gesperrt, davon bedroht sind Ibrahim Türkmen, Tobias Schweinsteiger und Daniel Bärwolf. Auf der Bank gibt es wenig Alternativen, höchstens Farau Mbidzo und Artur Zimmermann.

Stimmung: Zuletzt wollten nur 4900 Fans den Spitzenreiter sehen, die Enttäuschung über den Abstieg ist noch nicht bei allen Lübecker Anhängern verdaut. Der Aufstieg ist, obwohl zu Saisonbeginn nicht als Ziel ausgegeben, angesichts des bevorstehenden Rückzugs von Mäzen Günter (»Molle«) Schütt notwendig, ein weiteres Jahr in der Regionalliga-Spitze gilt als schwer finanzierbar.

Aufstiegsprämie: 250 000 Euro für die ganze Mannschaft. Die Summe wurde nicht ausgehandelt, sondern vom Wirtschaftsrat festgelegt.

So oder so - wie geht's weiter? In der 2. Liga steigt der Etat auf 7,1 Millionen Euro, in der Regionalliga bleibt es bei drei Millionen Euro. Ex-Profi und Trainer Stefan Böger (129 Erstliga-Einsätze für Hansa Rostock, MSV Duisburg und den Hamburger SV) hat noch einen Vertrag bis 2006 und bleibt in jedem Fall. Mehr als ein Dutzend Spieler haben Zweitliga-Verträge, aber nicht Torjäger Tobias Schweinsteiger.

Auf wen kommt es an? Innenverteidiger Rouven Schröder. Der Ex-Bundesligaprofi (MSV Duisburg, VfL Bochum) hält die Abwehr zusammen, reißt seine Mitspieler mit und ist torgefährlich. Als er verletzt fehlte, gab es eine 1:5-Klatsche bei den Amateuren des VfL Wolfsburg.

Was sagt der Experte? »Der VfB Lübeck steigt sofort wieder auf, weil das Restprogramm machbar ist. Er wird begleitet vom VfL Osnabrück, der ähnlich lösbare Aufgaben hat und am letzten Spieltag bei den Freunden in Kiel antritt.«

Peter-Wulf DietrichLübecker Nachrichten

Artikel vom 13.05.2005