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Unterstützung immer wichtiger

Versammlung des Fördervereins des Frauen- und Kinderschutzhauses

Kreis Höxter (WB). »Das Frauenhaus ist unverändert notwendig«, erklärte Ingrid Gräfin Droste zu Vischering, Vorsitzende des Fördervereins Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Höxter, bei der jüngsten Jahreshauptversammlung in ihrem Jahresrückblick.

51 Frauen mit 57 Kindern suchten im vergangenen Jahr dort Zuflucht vor Gewalt. Diese Zahlen zeigen nur einen kleinen Ausschnitt häuslicher Gewalt im Kreis Höxter, da der Flucht in ein Frauenschutzhaus meist ein lang anhaltender Leidensweg vorausgeht.
Wichtigstes Ziel des Vereins mit seinen über 100 Mitgliedern aus dem Kreis Höxter ist die Unterstützung der Arbeit der Zufluchtsstätte und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Not von Frauen und Kindern, die in ihrem nahen Umfeld seelische und körperliche Gewalt erleiden. Zu den Mitgliedern des Vereins gehören alle Berufsgruppen von Ärzten und Arbeitern über Handwerker und Hausfrauen, Landwirte und Lehrer bis hin zu Unternehmern und Verwaltungsangestellten.
»In Zeiten knapper öffentlicher Kassen wird das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger immer wichtiger«, richtete Gräfin Droste zu Vischering ihren Dank an die Vereinsmitglieder und Menschen im Kreis, die durch kleine und große Spenden die Qualität der Arbeit im Frauenhaus unterstützten So konnten 2004 für die Kinder Außenspielgeräte angeschafft werden, die mit öffentlichen Mitteln nicht zu finanzieren gewesen wären.
»Seelische und körperliche Wunden können durch Spielzeug nicht geheilt werden, aber die Lebensfreude und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit können gestärkt werden«, dankte die Leiterin des Hauses, Alice Schikowski, für die Unterstützung aus der Bürgerschaft.
Frauen und Kinder führen in dem Frauenschutzhaus ein selbstverantwortliches Leben. Sie werden dabei unterstützt, in ihrem Lebensalltag schnell wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Auch nach dem Abschied aus der Zufluchtsstätte gibt es zahlreiche Beratungs- und Förderangebote, die die Frauen und Kinder auf ihrem schwierigen Weg begleiten. Das Selbstwertgefühl ist meist gestört, die Angst vor seelischen oder körperlichen Übergriffen groß.
Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Es kann sich um Bedrohung, Nötigung, Beleidigung, Abwertung, Verfolgung, Nachstellung, Angrapschen, Ohrfeigen, Fausthiebe oder Vergewaltigung handeln. »Mehr als in den vergangen Jahren sind soziale Einrichtungen jetzt auf die finanzielle und tatkräftige Hilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen«, erklärte die Vorsitzende. Auch im Jahr 2005 hofft der Verein auf Mitgliederzuwachs und Spenden, um die gute Qualität der Arbeit im Frauen- und Kinderschutzhaus als wichtige Säule für ein gewaltfreies Familienleben im Kreis Höxter auch in Zukunft zu sichern.
Eine angeregte Diskussion führten die Vereinsmitglieder über die zunehmende Verrohung von Werbebotschaften, die die Gewalt gegen Frauen und Kinder und das Auseinanderfallen von Familien verharmlosen. Es herrschte Einvernehmen darüber, dass der erhoffte Werbeeffekt als »Schuss nach hinten« losgehe und die Bürgerinnen und Bürger ablehnend reagierten.
Wer Mitglied des Vereins werden möchte wendet sich an die Vorsitzende Ingrid Gräfin Droste zu Vischering oder ihren Stellvertreter Bruno Held. Der Verein freut sich auch über Spenden für das Frauen- und Kinderschutzhaus auf das Konto 3030780 der Sparkasse Höxter.
(Kontakttelefon des Frauen- und Kinderschutzhauses: 0171/5430155.)

Artikel vom 11.05.2005