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Feurige Klänge machen warm ums Herz

Frühlingskonzert im Heimathaus: Polen und Deutsche musizieren gemeinsam

Verl (ehl). In Berlin wurde vor wenigen Tagen offiziell das Deutsch-Polnische Jahr eröffnet. Dazu passte das Frühlingskonzert, zu dem am Samstag erstmals die Kreismusikschule ins Verler Heimathaus eingeladen hatte. Denn gestaltet wurde das Programm von Deutschen und Polen gemeinsam.

Wie berichtet, hatte die Kreismusikschule für einige Tage das Akkordeon-Sextett Waldenburg aus Polen zu Gast, und die jungen Musiker zeigten in Verl eindrucksvoll, wie vielfältig ihr Instrument ist. Zusammen mit ihrem Lehrer Waldemar Polowy, der sie am Musikgymnasium in Waldenburg mehrmals in der Woche unterrichtet, ließen Maciej Michalik (mit 14 Jahren der Jüngste im Ensemble), Marcin Wokkowski, Anna Mierczynska, Wojciech Szklarkowski und Marcin Zacharczuk eindrucksvoll ihre Finger über die Tasten fliegen und präsentierten eine große Bandbreite: von einer Melodie von Frederic Chopin über einen spritzigen Tango von Astor Piazzolla und ein »Jazz-Pizzicato« bis hin zu einer verswingten Bach-Version. Edyta Swugocka gab den Zuhörern auf deutsch zu allen Stücken kurze Erläuterungen - doch im Grunde sprach die Musik für sich.
Im Wechselspiel mit den jungen Akkordeonspielern traten Schüler der Kreismusikschule auf: Das Gitarrenquartett Franziska Röchter, Nikol Krestovska, Ingo Schönhoff und Nicolaj Krestovsky ließ mit feurigen Zigeunertänzen und einem Tango das regnerische und kühle Wetter draußen vergessen. Die elfjährige Violinistin Meike Egbringhoff spielte - am Klavier begleitet von Juan Battista Saenz - einen Satz aus Friedrich Seitz' Violinkonzert in g-moll, und ihr älterer Bruder Markus brachte einen Satz aus dem Hornkonzert in Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart dar. Beide Geschwister haben bekanntlich erfolgreich an »Jugend musiziert« teilgenommen.
Außerdem wartete auf die Zuhörer ein kleines Experiment: Udo Schreiber, Leiter des Sinfonischen Kreismusikschul-Akkordeon-Orchesters, und Waldemar Polowy begleiteten auf dem Akkordeon die neue Verler Zweigstellenleiterin Gesine Blomberg-Laurenz, die auf der Violine spielte. »Wir konnten nur einmal proben«, schickte Gesine Blomberg-Laurenz vorweg, bevor das deutsch-polnische Trio zum Südstaaten-Traditional »Keyhole Rag« und den Kurzzyklen »Hornpipes« und »Old-time« ansetzte. Wenn es nach Gesine Blomberg Laurenz geht, soll das Frühlingskonzert nächstes Jahr eine Neuauflage erleben.

Artikel vom 10.05.2005