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Schnelligkeit hat ihren Preis

Brandschutzbedarfsplan verschlingt zwei Millionen Euro

Löhne (per). Der Stadtrat stellt in seiner morgigen Sitzung die Weichen für das Feuerwehrwesen. Dann nämlich soll die endgültige Fassung des Brandschutzbedarfsplans vorgestellt werden, der unter anderem beinhaltet, dass jeder Brandherd für die ersten Einsatzkräfte innerhalb von acht, im Außenbereich in maximal zehn Minuten erreicht werden kann.

Die Schnelligkeit hat ihren Preis: Die Stadt hat ausgerechnet, dass die Umsetzung des Brandschutzbedarfplans mehr als zwei Millionen Euro kosten wird. Um die von der Wuppertaler Unternehmensberatung Rinke erarbeiteten Vorgaben erfüllen zu können, ist unter anderem die Errichtung eines Löschgruppen-Standortes in Westscheid an der Lübbecker Straße 210 vorgesehen. »Dort kann die Stadt eine leer stehende Garage der Firma Omnia mieten, um dort ein Löschfahrzeug und einen Umkleideraum unterzubringen«, erklärt Paul Urban vom Ordnungsamt.
Zu Buche schlägt auch die Sanierung und vor allem Modernisierung der Feuerwehrgerätehäuser in den verschiedenen Ortsteilen. Hier ermittelte Rinke einen Kostenbedarf in Höhe von 1,4 Millionen Euro.
Der Gesetzgeber verpflichtet die Kommunen zwar, eine leistungsfähige Feuerwehr bereitzustellen, gibt jedoch keine Zeitvorgaben hinsichtlich Umsetzung des Brandschutzsbedarfsplans. »Es wäre wünschenswert, die Maßnahmen innerhalb von fünf Jahren umzusetzen«, sagt Urban. Finanzielle Unterstützung kann die Stadt bei all diesen Vorhaben allerdings nicht erwarten. »Die Kommunen müssen jeden Cent alleine schultern.« Entsprechend sei es nun an der Politik, eine Prioritätenliste zu erstellen. »Am dringendsten ist sicherlich der Außenstandort in Westscheid. Aber auch die Ausrüstung der Löschgruppen mit einer zweiten Einsatzkleidung ist wichtig, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr zu erhöhen«, fordert Urban. So könne zum Beispiel ein Mitglied der Löschgruppe Löhne-Ort, der jedoch in Gohfeld arbeitet, seine Montur im Auto oder am Arbeitsplatz lagern, um im Alarmfall direkt zum Einsatzort zu fahren.
Nach der Vorstellung des Brandschutzsbedarfsplans in der morgigen Ratssitzung wird der Entwurf an den Haupt- und Finanzausschuss verwiesen, der nächstmalig am 13. Juni tagt. Die Verabschiedung obliegt dem Stadtrat am 29. Juni. Grünes Licht muss dann nur noch die Aufsichtsbehörde des Kreises Herford geben, dem der Brandschutzbedarfsplan zur Genehmigung vorgelegt wird.

Artikel vom 10.05.2005