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Klassik und Improvisation

Pianist Daniel Kramer spielt heute in der Stadthalle

Gütersloh (WB). Im Oktober 2001 war Daniel Kramer zum ersten Mal in Gütersloh. »Noch kein Jazz-Pianist hat in Gütersloh virtuoser gespielt«, so ein Kritiker damals. Heute ab 20 Uhr ist Daniel Kramer im kleinen Saal der Stadthalle ein weiteres Mal zu hören und zu sehen.

2002 war Daniel Kramer aus Moskau, der als einer der größten Pianisten unserer Zeit gilt, auf Einladung des Forums Russische Kultur Gütersloh zum zweiten Mal in der Dalkestadt. Er gab im voll besetzten großen Saal der Stadthalle das Konzert »Zwischen Klassik und Jazz«. Bei seinem dritten Auftritt in Gütersloh im Mai 2003 stand er nicht ausschließlich als Solist auf der Bühne, vielmehr war dieses Konzert eine deutsch-russische Begegnung, denn die bekannte Formation »Jazz-Sündikat« trat gemeinsam mit dem Virtuosen aus Moskau auf.
»Wer erleben möchte, Ýwie die Funken aus den Tasten fliegenÜ, der wird sich den Besuch des Konzerts heute nicht entgehen lassen«, meint der Vorsitzende des Forums, Franz Kiesl. Daniel Kramer präsentiert im ersten Teil des Programms sein virtuoses Können als Solist mit Klassik und Improvisationen. Im zweiten Teil gibt es Jazz, bei dem ihn Peter Baumgärtner am Schlagzeug und Paul G. Ulrich als Bassist begleiten.
Daniel Kramers Lebenslauf beginnt wie der vieler russischer Künstler in der Musikschule seiner Heimatstadt. Er wurde 1960 in Charkow (Ukraine) geboren. Mit 15 Jahren errang er dort im Musikwettbewerb der ukrainischen Republik einen ersten Preis im Fach Klavier und einen zweiten im Fach Komposition.
Nach Beendigung der Schulzeit studierte er am Moskauer Gnesin Musikinstitut (heute Russische Musikakademie). Bereits im zweiten Jahr wurde er für den internationalen Tschaikowskij-Wettbewerb vorgeschlagen. Zu dieser Zeit entdeckte Daniel Kramer seine Liebe zum Jazz, inspiriert durch Stars wie Bill Evans, Oscar Peterson, Chick Corea, Keith Jarret und Art Tatum.
1982 erhielt Daniel Kramer den ersten Preis für Jazzpiano-Improvisation in Vilnat (Litauen). Nach Abschluss des Studiums blieb er dem Gnesin Institut als Lehrer erhalten und startete eine Solokarriere in der Moskauer Staatlichen Philharmonischen Gesellschaft. Seit 1984 gestaltete Daniel Kramer alle Jazzfestivals in der ehemaligen UdSSR und Russland mit. Er unternahm Gastspielreisen in alle Welt, die ihn unter anderem nach Spanien, Frankreich, Australien, Tschechien, Italien, Deutschland, Schweden, USA, Finnland, Afrika und Zentralamerika führten. Kramer arbeitet heute als Lehrer und Komponist.
Peter Baumgärtner, geboren 1958, lebt seit mehr als 20 Jahren im Raum Düsseldorf. In die Landeshauptstadt zog es ihn durch ein Engagement im Düsseldorfer »Kommödchen«. Dort war er drei Jahre festes Ensemblemitglied. Außerdem war er Drummer der Europaproduktion des Musicals »Hair«, begleitete große Varietékünstler im Tigerpalast Frankfurt und Produktionen im Schauspielhaus Düsseldorf, im Schillertheater Nordrhein-Westfalen in Wuppertal und in Gelsenkirchen. Seit nunmehr neun Jahren ist Peter Baumgärtner außerdem Organisator und künstlerischer Leiter der Hildener Jazztage.
Paul G. Ulrich, zählt zu den gefragtesten und bekanntesten Bassisten Deutschlands. Ulrich studierte an der Kölner Musikhochschule und arbeitet mit Musikern wie Paul Kuhn, Benny Bailey, Jean Toots Thielemanns oder auch Greetje Kauffeld zusammen. Darüber hinaus ist Paul G. Ulrich ein hervorragender Cellist.

Artikel vom 10.05.2005