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Gesundes Trinkwasser ist nicht selbstverständlich

Verbraucherzentrale berät über Aufbereitungsverfahren

Lübbecke (WB). Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Auch in den technisch entwickelten Industrieländern sind komplizierte und kostspielige Aufbereitungsverfahren nötig, um Grund- oder Flusswasser in den Kläranlagen zu reinigen und zu neuem Trinkwasser aufzubereiten. Gleichzeitig floriert der Markt für private Filter und Enthärtungsanlagen. Bei falschen Maßnahmen kann sich die Wasserqualität jedoch sogar verschlechtern.
Zu den unterschiedlichen Verfahren der Trinkwasseraufbereitung informieren Mitarbeiter der Umweltberatung der Verbraucherzentrale Donnerstag, 12. Mai, im Bürgerhaus Lübbecke. In der Zeit von 9 bis 14 Uhr lässt sich im persönlichen Gespräch oder unter der Telefonnummer 0 57 41  - 3 01 98 61 klären, worauf man beim Kauf von Wasserbehandlungsanlagen achten sollte und wann sich ihr Einsatz lohnt. Ein neues Faltblatt der Verbraucherzentrale »Gesundes Trinkwasser - Filter und Enthärter im Haushalt« stellt die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden übersichtlich dar und kann kostenlos abgeholt werden.
Darüber hinaus gibt Umweltberaterin Anke Schiermeyer praktische Tipps zum Wasserschutz. »Denn je verschmutzter das Wasser, desto tiefer müssen Verbraucher in die Tasche greifen, da die aufwändige Wasseraufbereitung immer mit steigenden Kosten verbunden ist. Zudem widerstehen viele Schadstoffe den High-Tech-Reinigungsverfahren, Feststoffe verstopfen und verschmutzen die Kanalisation«, warnt Anke Schiermeyer. Mit diesen einfachen Maßnahmen kann jeder dafür sorgen, dass umweltbelastende Stoffe gar nicht erst ins Wasser gelangen:
¥ Fünf Reinigungsmittel: Statt teurer, chemiehaltiger Spezialsprays, Pulver, Pasten und Emulsionen reichen fünf Reiniger - Spülmittel für Geschirr, Fenster und Flecken auf Teppich oder Sofa, Spiritus (Bio-Ethanol) zum Nachwischen von Glas und Spiegel, Essig oder Zitronensäure gegen Kalk und Toilettenstein, ein Allzweckreiniger für den Fußboden sowie ein Scheuerpulver gegen hartnäckige Beläge und Verkrustungen. Haushaltsreiniger und Waschmittel immer möglichst sparsam verwenden! Bei Reinigungsmitteln genügt meist ein Spritzer, um Schmutz zu entfernen.
¥ Hygienische Sauberkeit: Desinfektionsmittel haben in Textilien und Reinigern nichts zu suchen. Sie reizen Haut und Schleimhäute und tragen zur Entwicklung von Bakterien bei, die antibiotikaresistent sind. Für die häusliche Hygiene reicht es aus, regelmäßig Putzlappen und Handtücher zu wechseln und den Abfalleimer zu leeren.
¥ Chemische Keulen und Duftstoffe: Echt ätzend für Klärwerk und Gewässer sind chemische Rohrreiniger, Toilettenbecken- und Spülkastensteine, Raumdüfte und Weichspüler. Die Inhaltsstoffe in den Mitteln sind meist schwer abbaubar und belasten Kläranlagen, Flüsse und Fauna. Einen angenehmen Duft verbreiten kleine Sträußchen von Lavendel und Rosmarin im Wäscheschrank oder Zitrusschalen und Vanilleschoten in einer Schale auf dem Küchentisch.
¥ Medikamente: Arzneimittel und Medikamente sollten nicht in der Toilette oder im Spülbecken entsorgt werden. Die Apotheken nehmen überlagerte oder nicht mehr benötigte Medikamente zurück. Bitte entfernen sie zuvor die Umverpackungen.
¥ Flüssige Heimwerkerprodukte: Auch Lacke, Farben, Lösemittel und Motorenöle dürfen wegen ihres Schadstoffgehalts nicht ins Abwasser gelangen, da die schädlichen Stoffe dort nicht abgebaut werden. Farb- und Lösemittelreste können beim Schadstoffmobil des Kreises Minden-Lübbecke abgegeben werden. Für gebrauchte Motoren- und Getriebeöle besteht eine gesetzliche Rücknahmepflicht, so dass die Verkaufsstellen von Mineralölprodukten Altöle - gegen Vorlage der Kaufquittung - kostenlos zurücknehmen müssen. Altöl wird daher bei den Schadstoffsammlungen nur kostenpflichtig angenommen.

Artikel vom 10.05.2005