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Hoher Schaden: Randale im Kyffhäuser-Heim

Einbrecher kamen in der Nacht zu Sonntag - Polizei fahndet nach den unbekannten Tätern

Versmold-Oesterweg (igs). Angesichts so viel sinnloser Zerstörungswut kann Werner Bettmann nur traurig den Kopf schütteln: In der Nacht zu Sonntag sind Unbekannte in das Kyffhäuser-Kameradschaftsheim an der Jahnstraße in Oesterweg eingebrochen. »Der Schaden, den sie verursacht haben, ist ein Vielfaches höher als die Beute.«
Der Vorsitzende der Kyffhäuser-Kameradschaft Oesterweg-Bockhorst steht im wahrsten Sinne des Wortes vor den Scherben von vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Der Archivraum mit den vielen Bildern und Unterlagen verwüstet, eine zertrümmerte Fensterscheibe, zwei kaputte Türen, eine zerstörte Holzvertäfelung, ein geklautes Radio, Chaos im Büro, die Wand der Grillhütte eingetreten: Dieses Bild bot sich am Sonntagmorgen Waltraud Flottmann und Schießwart Martin Scholtyssek. »Total geschockt«, sei sie gewesen, berichtet Waltraud Flottmann gestern. Der Versuch der Täter, in die Waffenkammer einzudringen, scheiterte glücklicherweise. Die Polizei wurde alarmiert, die auch gestern noch vor Ort war, um Blutspuren zu sichern, die offenbar von einem der Täter stammten. »Er hat sich vermutlich an den Scherben des Fensters geschnitten«, mutmaßt Werner Bettmann. Eingestiegen waren die Unbekannten durch ein Fenster, das sie mit einem Pflasterstein eingeworfen hatten. »Vorher müssen sie noch den Rolladen hochgeschoben haben.« Die Unbekannten gelangten so in den liebevoll ausgestatteten Archivraum - und standen sofort wieder vor einer verschlossenen Tür. Zunächst versuchten sie offenbar, durch die Wand herauszukommen: Die Holzvertäfelung samt Bilderrahmen wurde heruntergerissen, die Einbrecher standen dann jedoch vor der eisernen Rückwand des Schießstands. Die abgeschlossene Tür öffneten sie schließlich -Êwie auch später die Tür zum Büro -Êmit roher Gewalt.
Süßwaren und Eis, Alkohol-Mixgetränke und ein wenig Kleingeld aus einer Kassette mit Wechselgeld sowie ein Radio aus der Küche nahmen die Täter mit. »Außerdem einige Schlüssel, weshalb wir sofort den Austausch der Schlösser in die Wege geleitet haben.« Auch an der Eisentür, hinter der die Waffen der Kyffhäuser lagern, versuchten sie ihr Glück -Êallerdings vergeblich. Eine dicke Geldbörse und das prall gefüllte Sparschwein der Kyffhäuser-Jugend mitten auf dem Tresen rührten die Täter nicht an.
Werner Bettmann schätzt allein den materiellen Schaden, den die Unbekannten verursacht haben, auf 3000 Euro. Einen Teil werde sicherlich die Versicherung ersetzen, hofft Werner Bettmann. Viel Arbeit werden der Vorsitzende und seine Mitstreiter jedoch in die Aufräum-Arbeiten stecken müssen. »Wir haben das hier mühevoll und ehrenamtlich aufgebaut«, sagt Bettmann, der heute damit beginnen möchte, das angerichtete Chaos zu beseitigen. Ein wenig hat das allerdings schon traurige Routine: Es ist nicht der erste Einbruch im Kameradschaftsheim, früher seien auch schon einmal Waffen gestohlen worden. »Was die Einbrüche angeht, hatten wir schon seit einigen Jahren Ruhe.«
Die Kyffhäuser hoffen jetzt, dass sich mögliche Zeugen bei der Polizei melden: % 0 54 23 / 9 48 90.

Artikel vom 10.05.2005