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Ein Fest für jeden Liebhaber

Spökenkieker-Fahrt: Großer Dank an Heiner Beckmann

Harsewinkel (GG). Der verregnete Morgen ließ zunächst einen totalen Reinfall für die 14. Spökenkieker-Fahrt am Samstag in Harsewinkel vermuten. Doch da hatte man die Rechnung ohne die engagiertenÊ Teilnehmer der internationalen Pionierfahrt für Motorräder, die bis zum 31. Dezember 1914 hergestellt wurden, gemacht.

25 der insgesamt 27 gemeldeten Fahrer aus Deutschland und Holland waren trotz des Wetters pünktlich auf dem Rathausvorplatz angetreten, um mit ihren historischen Zweirädern auf eine mehr als 80 Kilometer lange Rundreise durch Ostwestfalen zu knattern. Auch von den Zuschauern wurde die von Heiner Beckmann vorbereitete Veranstaltung sehr gut angenommen. Zahlreiche Fans des alten Blechs schlenderten mit Regenschirm und Fotoapparat ausgestattet durch die aufgestellten Fahrzeugreihen.
Ihren Dank richtete Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide an den Gründer der Spökenkieker-Rallye, Heiner Beckmann aus Greffen, der es sich trotz seiner schweren Behinderung nicht nehmen ließ, mit seiner Frau Christa und Tochter Simone die Rallye zu begleiten. Heiner Beckmann schuf mit seinem Motorradmuseum in Greffen nicht nur eine Erinnerungsstätte für historische Zweiräder, sondern sorgte mit der Gründung der Rallye auch dafür, dass die schönen alten Zweiräder »unter das Volk kamen«. Ê
Wenngleich das feuchte Wetter den Fahrern nicht viel ausmachte, so vertrug oftmals die Technik Ê der historischen Motorräder keine Nässe. »Das größte Problem sind die rutschenden Antriebsriemen. Auch Motorräder mit Magnetzündung haben es sehr schwer bei diesem Wetter«, erklärte der niederländische Motorradhistoriker Wiebe Brouwer. Auf Hochglanz waren sie gewienert, die Wanderer, Peugeots, NSUs und Triumphs. Eine nicht ganz so weite Anreise hatte Klaus Gebhart aus Marienfeld, der mit einer frisch restaurierten, 3,5 PS starken Triumph aus dem Jahr 1910 angetreten war. Eine kleine Besonderheit hatte Dr. Peter Bühner aus Hagen, der mit seiner Phänomen aus dem Jahr 1905 dabei war. Seine Frau Ulrike Bühner fuhr mit einer französischen Zedel mit 2,5 PS aus dem Jahre 1907 vor. Auch ein seltenes Juwel war die Orient von Jan Lanting aus den Niederlanden. »Das ist eine alte amerikanische Marke. Besonderheit hierbei ist, dass der Ansaugtrakt des Vergasers ganz unten am Gehäuse angebracht ist«, informierte Wiebe Brouwer.

Artikel vom 10.05.2005