10.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stadt verhängt
saftiges Bußgeld

Verkaufsveranstaltung hat Folgen

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Ein empfindliches Bußgeld wird die nicht angemeldete Verkaufsveranstaltung im Altstadthotel nach sich ziehen, bei der am 8. Februar, wie exklusiv vom VERSMOLDER ANZEIGER berichtet, vornehmlich älteren Menschen »Gesundheitspräparate« zum Preis von 998 Euro angeboten worden waren. Die Widerspruchsfrist sei verstrichen, sagte Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Matthies. Die Stadt werde nun einen Bußgeldbescheid erlassen.

Mit dem Bußgeldverfahren gegen den Veranstalter, zwei Männer aus dem Raum Cloppenburg, solle der in Versmold erzielte Gewinn abgeschöpft und zudem eine Geldbuße verhängt werden. Die nicht angemeldete Verkaufsveranstaltung stelle einen Verstoß gegen die Gewerbeordnung dar. Teilnehmer berichteten dem VERSMOLDER ANZEIGER seinerzeit, etwa zehn Gäste hätten einen Kauf der »Gesundheitspräparate« zum Preis von 998 Euro vor Ort vereinbart.
»Nach den uns vorliegenden Informationen und Gesprächen mit Besuchern ist für uns erwiesen, dass es sich um eine nicht angemeldete Verkaufsveranstaltung gehandelt hat«, sagte Hans-Jürgen Matthies. Eine Anfrage beim Gewerbeamt Bremen hinsichtlich einer Firma »G+G«, die beim Altstadthotel offiziell eine Tagung in den Räumen angemeldet hatte, war ins Leere gelaufen. Bei einer ordnungsbehördlichen Prüfung mit Unterstützung der Polizei während der Veranstaltung konnten aber wie berichtet die Personalien eines der beiden Männer festgestellt werden. Sie hatten damals gegenüber der Ordnungsamts-Mitarbeiterin angegeben, lediglich Produkte zu bewerben, diese aber nicht zu verkaufen.
Eingeladen worden waren von den Veranstaltern gezielt ältere Menschen. In der Einladung, in der keinerlei Absender zu finden war, war von der Präsentation des Sortiments eines Biobauernhofes die Rede. Während der fünfstündigen Veranstaltung am Vormittag sowie einer zweiten, viereinhalbstündigen am Nachmittag, sollen insgesamt 80 Besuchern aber vor allem »Gesundheitspräparate« angeboten worden sein. Die Veranstalter hätten sie zur Stärkung der Abwehrkräfte und gegen Alltagsbeschwerden angepriesen. Ausgeliefert worden seien die Präparate direkt im Anschluss an die Veranstaltungen. Eine Käuferin berichtete dieser Zeitung, dass sie die während der Veranstaltung bestellte Lieferung an der Haustür entgegengenommen und im Gegenzug bar bezahlt hatte.
Karl-Heinz Gerlach, Geschäftsführer des Altstadthotels, hatte gegenüber dem VERSMOLDER ANZEIGER von Täuschung gesprochen: »Hier sind die Leute und auch wir hinters Licht geführt worden.« Gerlach hatte zudem die Hoffnung ausgedrückt, »dass die Verantwortlichen bestraft werden«. Das wird jetzt durch die Stadt Versmold Realität. Die Widerspruchsfrist hätten die Betroffenen ohne Stellungnahme verstreichen lassen, erklärte Hans-Jürgen Matthies.

Artikel vom 10.05.2005