10.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aufstiegshelden unter sich

Tennis-Bezirksmeisterschaften: Gold und Silber für Gunnar Hildebrand


Geseke/Altkreis Lübbecke (tz). Mit einer Gold- und einer Silbermedaille kehrten die heimischen Tenniscracks von den Bezirksmeisterschaften aus Geseke zurück. Die gesamte Medaillenausbeute vereinigte sich dabei auf einen Spieler: Gunnar Hildebrand vom Zweitligisten TV Espelkamp siegte im Doppel mit Robin Albrecht (TC Rödinghausen). Im Einzel verlor er das Finale gegen seinen Doppelpartner.
In Runde eins hatte Hildebrand noch genauso ein Freilos wie der Rahdener Sven Löchter, der mittlerweile für den Bielefeldeer TTC spielt. Vom Verletzungspech seines Gegners Röhr aus Rödinghausen profitierte Jan-Henrik Langhorst vom TVE, der so kampflos in die nächste Runde kam. Verletzungspech war auch im Altkreisduell zwischen Mirko Sasse (LTC) und Tobias Löhbrink (TVE) im Spiel. Der Lübbecker Sasse musste beim 1:6 und 1:2 wegen Verletzung aufgeben. Damit kam es in Runde zwei zum brisanten Duell zwischen dem topgesetzten Robin Albrecht und seinem einstigen »Chef« beim TVE, Tobias Löhbrink. Albrecht wurde seiner Favoritenstellung beim 7:5 und 6:3 gerecht. Problemlos weiter kam auch Sven Löchter, der gegen den Haller Wilke 6:4 und 6:3 gewann. Locker marschierte Jan-Henrik Langhorst ins Achtelfinale: 6:4 und 6:2 gegen Benjamin Reichelt (BW Halle). Die meisten Probleme hatte in dieser Runde überraschend der, auf dem die größten Hoffnungen ruhten: Gunnar Hildebrand. Gegen den jungen Argentinier Nicolas Lucero von RW Salzkotten spielte Hildebrand nach eigener Aussage sein »bestes Spiel im Turnier«. Nach einem 6:2 zu Beginn ging Satz zwei mit 1:6 verloren. Im dritten Satz machten sich Beschwerden im Oberschenkel immer stärker bemerkbar. Hildebrand nahm bei 1:2-Rückstand eine Verletzungpause, brach dadurch den Rhythmus seines jungen Gegenübers. Danach streute er immer wieder Stopps auf dem Platz ein und gewann letztlich dank der größeren Routine mit 6:2.
In der dritten Runde scheiterte Löchter anm Gütersloher Heitmar mit zwei Mal 1:6. Erneut war Langhorst der Souveränste, siegte nach gutem Spiel mit 6:4 und 6:2 ungefährdet gegen Bastian Koch vom TC Rödinghausen.
Wieder erhebliche Probleme hatte dagegen Hildebrand mit dem Bielefelder Max Olbricht (DTB 839). 6:1 und 3:0 führte er schon gegen den krassen Außenseiter, alles sah nach einem lockeren Sieg aus - doch dann kippte die Partie. . . Bei Nieselregen und ohne lange Hose wurde es zusehends ungemütlicher für Hildebrand. Noch gehandicapt von seiner Oberschenkelzerrung versuchte er, die Partie mit minimalem Aufwand nach Hause zu bringen - und prompt ging Satz zwei mit 3:6 verloren. Im dritten gab er dann wieder normal Gas und fuhr die Partie mit einem 6:2 nach Hause.
Im Achtelfinale gab es damit das Duell der besten Freunde: Hildebrand gegen Langhorst. Beide gingen gehandicapt in das Duell. Linkshänder Langhorst hatte sich im Training an der rechten Hand verletzt - was bei einer beidhändig geschlagenen Rückhand nicht gerade ideal ist. Im ersten Satz führte Hildebrand 5:3, kassierte aber noch zwei Breaks, so dass Langhorst etwas überraschend 7:5 gewann. Danach spielte Hildebrand aber immer mehr auf die Schwachstelle in Langhorsts Rückhand und sicherte sich letztlich die Sätze zwei und drei mit 6:2 und 6:4. Im Halbfinale durfte sich der letzte im Turnier verbliebene Altkreisler dafür unerwartet ausruhen - sein potenzieller Gegner Topp aus Neheim verzichtete wegen Verletzung. Im Endspiel kam es zum Duell mit Robin Albrecht, seinem Teamkollegen aus dem Zweitliga-Aufstiegsjahr 2003. Im ersten Satz kassierte Hildebrand ein Break zum 3:4, der Ex-Espelkamper Albrecht holte den Satz mit vier Assen in Serie zum 6:4. Satz zwei ging schnell über 5:1 mit 6:3 an Hildebrand. Im dritten sah es daher gut aus für Hildebrand, doch dann kam der große Regen. Es ging in der Halle weiter, wo Albrecht morgens schon sein Halbfinale gewonnen hatte. Hildebrand, ohne Hallenpraxis an dem Tag, fehlte die Eingewöhnungszeit. Ruckzuck lag er 1:4 zurück. Beim 4:4 hatte er Breakchancen, bei 5:6 ging es ein paar Mal über Einstand - mit dem besseren Ende für Albrecht. »Er hat gut gespielt, keine Fehler gemacht. Wenn es draußen weitergegangen wäre, hätte ich aber wohl gewonnen«, bilanzierte Hildebrand. Im Doppel ging die Verletztenwelle bei diesen Meisterschaften weiter - mit dem Ergebnis, dass Hildebrand/Albrecht als Favoritenduo nach einem Freilos zwei weitere Matches geschenkt bekamen, weil ihre Gegner nicht antraten. Im kampflos erreichten Halbfinale siegten sie dann 6:4, 7:5 gegen die Bielefelder Berg/Engler. Das Finale - fiel auch aus. . . Hier traten die Rödinghauser Koch/Tipp nicht an, weil sie ein Meisterschaftsspiel hatten. . .

Artikel vom 10.05.2005