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Uhu brütet in Industriekomplex

Wanderausstellung zum Vogel des Jahres im Herbst in der Wandelhalle

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Einen ungewöhnlichen Brutplatz hat sich der Vogel des Jahres im Süden des Mühlenkreises gesucht. Das hat Erwin Mattegiet von der Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen mitgeteilt. Um das Tier zu schützen, soll der genaue Standort nicht bekanntgegeben werden.

Das Uhupaar brütet im stählernen Turm einer bewirtschafteten Industrieanlage. Mattegiet: »Die sonst sehr scheuen Großeulen sind eigentlich in der Abgeschiedenheit verschiedener Steinbrüche im Weser- und Wiehengebirge beheimatet. Aber seltene Ausnahmen bestätigen die Regel.« Die Brutplätze an den Gesteinsabbrüchen sowie in der Industrieanlage werden von den Naturschützern streng geheim gehalten. Der Naturschützer: »Um einen sicheren Schutz der Nachtgreife zu gewähren, und um unnötige Störungen zu vermeiden, werden im Mühlenkreis nur selten Uhus beringt.« Bei diesen an Maschinenlärm gewöhnten Tieren habe es allerdings keine Probleme gegeben. Kopfschmerzen bereite den Uhuschützern aber der Trend zum Klettersport. »Oft kommt es zu Störungen an den Brutplätzen.«
Drei gesunde Junguhus wurden auf dem Industriegelände jetzt von Ernst Günter Bulck mit Aluminiumringen versehen. Die Ringnummern werden an die Vogelwarte Helgoland geschickt. Mattegiet und Dr. von Lochow vom Umweltamt Porta Westfalica hatten den Kontakt zu dem Unternehmen hergestellt. Mattegiet: »Die Firma zeigte sich sehr zuvorkommend und interessiert an der Naturschutzaktion.« Um den Schutz des Vogels des Jahres 2005 zu verstärken, hat Sybille Wurm von der Unteren Landschaftsbehörde in Minden mit einigen ehrenamtlichen Uhuschützern eine Arbeitsgruppe gegründet. Ziel ist eine Uhu-Wanderausstellung. Sie soll im Herbst dieses Jahres unter anderem auch in der Wandelhalle im Bad Oeynhausener Kurpark zu sehen sein.

Artikel vom 10.05.2005