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Erinnerung an
das Geschehen
wach halten

Jentsch bei Gedenkveranstaltung in Minsk

Gütersloh (WB). Der Gütersloher Jürgen Jentsch und seine Abgeordneten-Kollegen Karl Peter Brendel, Peter Eichenseher und Dr. Ulrich Klose vertraten auf einer Gedenkveranstaltung in Minsk den Landtag NRW. Eingeladen hatten das Internationale Bildungs- und Begegnungszentrum (IBB Minsk/Dortmund) und die belarussische Nationalversammlung.

In ihren Gesprächen verwiesen die vier Abgeordneten immer wieder auf das große Engagement vieler deutscher ehrenamtlicher Organisationen bei Erholungsmaßnahmen für die durch die Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Kinder und forderten die Beibehaltung dieser humanitären Hilfe. Mitglieder der Nationalversammlung bedankten sich für das große Engagement und befürworteten ebenfalls einhellig die Fortsetzung dieser Maßnahmen.
Mit Dr. Ulrich Klose sprach dann zum ersten Mal ein Deutscher vor der Nationalversammlung in Belarus. Dabei betonte er, dass der Ausbau der Zusammenarbeit und die Beziehungen zwischen den beiden Parlamenten nach rechtsstaatlichen Grundsätzen aufgebaut und intensiviert werden sollten. Nicht die Ausgrenzung, sondern die Einhaltung der Menschenrechte sichere den inneren und äußeren Frieden in Europa.
Am gleichen Tag legte Jürgen Jentsch im Namen des Landtagspräsidenten unter großer Beachtung der Öffentlichkeit und der Medien einen Kranz an der zentralen Siegessäule inmitten der Hauptstadt nieder. In seiner kurzen Ansprache gedachte er der mehr als zwei Millionen Weißrussen und der 220 000 deutschen Soldaten, die im Kessel von Minsk ums Leben gekommen waren. »Wir sind hierher gekommen, um die Erinnerung an das Geschehen in Deutschland wach zu halten. Wir empfinden hier an dieser Stätte tiefe Trauer und Scham.« Es gelte aber auch, die Trennlinien zu überwinden und eine Welt ohne Gewalt, Hass und Ausgrenzung zu schaffen, in der die jungen Menschen beider Länder gemeinsam ihre Vorstellungen entwickeln können.
In ihren kurzen aber intensiven Begegnungen standen Gespräche mit dem deutschen Botschafter und dem Botschafter der dortigen OSZE-Mission, dem stellvertretenden Außenminister, den Abgeordneten der Nationalversammlung und auch mit Vertretern der Opposition auf dem Programm.

Artikel vom 10.05.2005