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»Investitionen bringen City voran«

FDP-Bundesvorstandsmitglied Rainer Brüderle besucht Detmold

Detmold/Kreis Lippe (SZ). »Wenn Detmold im Wettbewerb der Einkaufsstädte die Nase vorn haben will, müssen alle an einem Strang ziehen: Geschäftsleute, Hauseigentümer und die öffentliche Hand sind aufgefordert, in die Zukunft dieser Stadt zu investieren.«

Auf diesen Nenner bringt Thomas Trappmann, FDP-Fraktionsvorsitzender im Detmolder Stadtrat, das Ergebnis eines ausführlichen Gesprächs von liberalen Politikern aus Bund, Land und Kommune mit dem lippischen Einzelhandelsverband.
Am »Tag des Mittelstands« waren der stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Rainer Brüderle, OWL-Bezirksvorsitzende Gudrun Kopp (MdB) und die lippische Landtagsabgeordnete Ingrid Pieper-von Heiden gemeinsam mit Trappmann ins Modehaus Wiese gekommen, um mit Busso Freise, Ulrich Thomas (Arbeitgeberverband Lippe) und Kai Buhrke (Geschäftsführer Einzelhandelsverband Lippe) über die Situation des Einzelhandels besonders am Standort Detmold zu sprechen.
Ergebnis: Detmold braucht die Ansiedlung zusätzlicher Geschäfte, um die Kaufkraft der Lipper zu binden. »Ein attraktiver Anbieter direkt gegenüber meinem eigenen Geschäft ist mir allemal lieber als zusätzliche Verkaufsflächen in Bielefeld«, begründete Freise seine Offenheit gegenüber den Ansiedlungsplänen der Stadt. Unbeschränkt gibt der Verbandsvorsitzende allerdings seine Zustimmung nicht jedem Bauprojekt: Eine Gesamtfläche von 15 000 Quadratmetern neuer Geschäfte solle nicht überschritten werden.
Rainer Brüderle, dessen Eltern selbst bis ins hohe Alter ein Textilgeschäft in Landau/Pfalz führten, hatte sich zunächst von Freise das Modehaus Wiese zeigen lassen, in dem derzeit 55 Mitarbeiter beschäftigt sind. Im anschließenden Gespräch wurden sich beide schnell einig: Eine Innenstadt wie Detmold müsse stärker als bisher als Einkaufserlebnis inszeniert werden, damit sie die Menschen zu einem Kurzurlaub einlade.
Um die notwendigen Investitionen in der Detmolder Innenstadt finanzieren zu können, regte Brüderle ein Anreizmodell an, wie er es selbst zu seiner Zeit als Mainzer Bürgermeister praktiziert habe: Die Stadt solle sich verpflichten, jeden Euro, den die Geschäftsleute in die Innenstadt investierten, aus öffentlichen Mitteln zu verdoppeln. »Ich habe selbst erlebt, wie schnell auf diese Weise erhebliche Summen zusammen kamen, die auch für Marketing und Werbung eingesetzt werden konnten«, sagte Brüderle. Im gleichen Atemzug sprach sich Brüderle allerdings gegen Zwangsabgaben für Hauseigentümer und Händler aus.

Artikel vom 10.05.2005