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Bünder »Löwen« nicht bissig

Fußball-Landesliga: FCO mit eineinhalb Beinen in der Verbandsliga

Von Sebastian Picht
Bünde (BZ). So ein bisschen erinnert das neue Trikot des Fußball-Landesligisten Bünder SV an den Dress der Nationalmannschaft von Kamerun: grünes Shirt, rote Hosen, grüne Stutzen. Doch es bleibt bei den äußeren Ähnlichkeiten, denn mit bissigen »Löwen« - Êso werden die Spieler Kameruns genannt -Êhatte der BSV bei der 1:3-Niederlage gegen Steinhagen nichts gemeinsam.

Die Bünder wirkten am Sonntag eher wie ein liebes Schmusekätzchen. »Ich habe das Aufbäumen vermisst«, bemängelte Rolf Kuntschik, Trainer des BSV, nach der Pleite. Zu harmlos war es, was die Bünder gegen Steinhagen ablieferten. »Ich hätte eigentlich jeden meiner Spieler auswechseln können«, sagte Kuntschik. Normalform hatte bis auf Torwart Tim Klingbeil keiner seiner Akteure. Die 1:3-Niederlage war also die richtige Quittung für den BSV. »Wenn wir am Ende den fünften Platz erreichen wollen, muss mehr kommen und die nächste Aufgabe beim SV Avenwedde am Pfingstmontag wird auch nicht einfach«, sagte Kuntschik. »Im Moment scheitern wir an der Substanz. Das fängt in den Übungseinheiten an, denn wir trainieren nicht gut. Zu viele Spieler sind aus unterschiedlichen Gründen nicht regelmäßig da. Da ist es klar, dass sie irgendwann platt sind«, meint der Trainer. »Aber einen Vorwurf kann ich meiner Mannschaft deshalb nicht machen.«
Klassen-Konkurrent und Spitzenreiter FC Bad Oeynhausen verbindet eine Freundschaft mit dem Bundesligisten FC Schalke 04. Seit Sonntag wissen die Badestädter auch ansatzweise, wie sich die Knappen im Mai 2001 nach der verfrühten Meisterfeier gefreut haben. Nach dem 2:0-Heimsieg gegen den SV Avenwedde knallten im Stadion an der Mindener Straße bereits die Sektkorken. Der Stadionsprecher hatte verkündet, dass Tengern zu Hause gegen Kellerkind Warburg 1:2 verloren hatte und Oeynhausen damit nicht mehr einholen kann. Also wurde die Rückkehr in die Verbandsliga gefeiert -Ê zehn Minuten lang. Dann rechnete nämlich ein kluges Köpfchen aus, dass RW Maaslingen sich durch den 4:1-Erfolg bei Schlusslicht TSG Harsewinkel auf Rang zwei vorgeschoben hat und rein theoretisch noch vorbeiziehen kann. Doch anders als 2001 bei Schalke ist die Meisterfeier des Teams des Trainers Michael Bühlmann nur verschoben statt aufgehoben. Am kommenden Samstag genügt bereits ein Unentschieden bei Union Minden um den Meister-Sekt zu köpfen. Dann kann auch rein rechnerisch niemand mehr an Bad Oeynhausen vorbeiziehen, das bereits mit eineinhalb Beinen in der Verbandsliga steht.
Nach Harsewinkel und Warburg wird auch für den SV Höxter die Luft im Abstiegskeller immer dünner. Nach der 2:5-Niederlage in Borgholz/Natzungen fehlen Höxter nun schon acht Zähler zum rettenden 13. Platz. Der FC Türk Bielefeld hat sich fast gerettet.
Staffelleiter Friedhelm Spey gab bekannt, dass die Zweiten eine Aufstiegsrunde spielen. Allerdings nur, wenn nach Arminia Bielefeld A nicht auch Preußen Münster oder Borussia Dortmund A aus der Regionalliga absteigt. Für Platz zwei kommen Maaslingen, Tengern, Avenwedde und Dützen in Frage.

Artikel vom 10.05.2005