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Kinder in Bewegung - und
das nicht nur im Sport

Bündnisgrüner Elmar Holstiege will neue Bewegungskultur

Bünde (BZ). Der Bündnisgrüne Landtagskandidat Elmar Holstiege fordert zur Überwindung von Bewegungsarmut insbesondere bei Kindern eine neue Bewegungskultur, die sich keinesfalls auf den Sport beschränken darf.

Über die »kleinen Dicken« werde viel geredet und in allen Medien berichtet. In der Tat drohe durch die Zunahme kindlicher Fettleibigkeit ein Gesundheitsproblem, das für die Betroffenen belastend und für die Krankenkassen, damit für uns alle, sehr teuer werden könne. Lösungsansätze dürften nicht nur in schulischer und individueller Ernährungsberatung, in Vereinbarungen mit den Herstellern der dickmachenden Lebensmittel und in vermehrtem Schul- und Vereinssport gesucht werden. »Die tägliche Bewegung der Menschen hat in den letzten 100 Jahren, ganz besonders in den letzten 30 Jahren drastisch abgenommen. Die Chancen, dies mit Sport auszugleichen, sind gering: Legten 1971 noch 91% der Erstklässler den Schulweg zu Fuß zurück, waren es 2000 noch 17%. Der Schulweg war Bewegung an 6 Wochentagen,« meint Elmar Holstiege. Diese Bewegung könne der Sport ergänzen, aber nicht ersetzen. Zumal es eine große Gruppe von Kindern und Jugendlichen gibt, die der Schul- und Vereinssport kaum erreiche.
Wegen der Gefahren auf dem Schulweg brächten viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Gefahren auf dem Schulweg zu Fuß seien unbestritten, würden aber häufig überschätzt, die Gefahren von »Taxi-Mama« oft unterschätzt. Die gefährlichsten Verkehrssituationen für Schulkinder entständen direkt vor den Schulen und würden weit überwiegend von holenden und bringenden Eltern verursacht ( Berliner Polizei 2002: »Der Anteil der Eltern an den Rasern vor Schulen beträgt bis zu 75 Prozent«).
Der Nutzen des Schulwegs zu Fuß liege vor allem bei den Kindern: »Sie bleiben fit und haben Freude sich selbstständig und mit Freunden zu bewegen. Sie lernen ihr eigenes Lebensumfeld besser kennen. In der Schule können sie sich besser konzentrieren und leisten mehr - zum Beispiel in Mathematik. Dies meint auch das Ministerium in Baden-Württemberg«, fährt Holstiege fort. »Bewegung auf dem Schulweg ersetzt Toben im Klassenzimmer, worüber sich Lehrer freuen«.. Eltern könne der Schulweg zu Fuß viel Zeit und Hektik ersparen. Ab etwa acht Jahren sei das Fahrrad eine gute Alternative.
Elmar Holstiege setzt hinzu: »Den Wunsch der Eltern nach Sicherheit insbesondere Verkehrssicherheit nehme ich sehr ernst. Für viele Schüler kann ein sicherer Schulweg zu Fuß organisiert werden. Hier besteht eine wichtige Aufgabe für Lehrer, Elternpflegschaften und Eltern. Dabei will ich sie in nächster Zeit nach Kräften unterstützen.«

Artikel vom 10.05.2005