08.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wertvoller Kreuzweg muss
leider drinnen bleiben

Neuer Platz soll in der Siddinghäuser Friedhofskapelle sein


Von Marion Neesen (Text und Foto)
Siddinghausen (WV). Leider wird nichts draus. Die Kirchengemeinde Siddinghausen wollte den vor einiger Zeit im Keller des Pfarrhauses wieder entdeckten Kreuzweg von Heinrich Rebbke der Öffentlichkeit im Freien zugänglich machen. 14 große Tafeln aus Stein umfasst der Kreuzweg, der einst nach der Kirchenrenovierung im Jahre 1963 einem modernen vom Barock geprägten Kreuzweg weichen musste.
Nachdem das Rebbke-Werk zunächst im Keller der Kirche und später im Pfarrhaus gelagert war, holte es der Kirchenvorstand um Meinolf Herting sowie auf Initiative von Heinz Burdick ans Tageslicht. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde sollte entschieden werden, ob und wo die Tafeln wieder aufgestellt werden könnten. Dabei hatten die Siddinghäuser laut Umfrage den Lammberg favorisiert. Doch dazu wird es leider nicht kommen. Nach einer weiteren Beratung mit dem Leiter des Diözesanmuseums Professor Dr. Christoph Stiegemann wichen die Initiatoren von ihrem Vorhaben ab. »Leider sind die einzelnen Tafeln zu empfindlich, um sie im Freien aufzustellen. Regen, Frost und auch die Sonne würden den Kreuzweg zerstören«, so Meinolf Herting. Selbst Schutzvorrichtungen könnten nicht garantieren, dass Rebbkes Kreuzweg, den er in den 30er Jahren entworfen und angefertigt hatte, keinen Schaden nimmt. Und das wäre kaum zu verantworten. Denn wie Kunstexperten bei genauerer Betrachtung jetzt festgestellt haben, ist jede einzelne der Darstellungen des Leidensweges Christi kunsthistorisch bedeutsam. Trotzdem wollen die Siddinghäuser das wertvolle Kunstwerk nicht wieder in den Pfarrhauskeller verbannen. Zwar hätte auch die Möglichkeit bestanden, den Kreuzweg leihweise einer anderen Gemeinde zur Verfügung zu stellen, doch lieber wollen die Christen an der Alme Rebbkes Kreuzweg im Heimatort behalten. Jetzt sollen die 14 Tafeln in der Friedhofskapelle aufgehängt werden. »Wir haben bereits mit entsprechend großen Pappschablonen ausprobiert, ob der Platz ausreicht«, so Meinolf Herting.
Das Ergebnis war positiv und nachdem auch die Stadt Büren als Eigentümerin der Friedhofskapelle keine Bedenken hat, können die Bildtafeln des Wiedenbücker Kirchenkünstlers nun doch noch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Artikel vom 08.10.2005