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A-33-Zeitplan ist nicht mehr zu halten

Mindestens halbes Jahr Verzögerung - Langwierige Untersuchungen FFH-geschützter Tiere

Von Stefan Küppers
Halle (WB). Die Planung der A33 zwischen Borgholzhausen und Halle verzögert sich zum wiederholten Male. Die ursprünglich zum Jahresende 2005 vorgesehene Offenlegung der Pläne für die sogenannte Konsenstrasse ist nicht mehr zu halten. Grund sind langwierige FFH-Untersuchungen.

Ulrich Windhager, Niederlassungsleiter des Landesbetriebes Straßen NRW in Bielefeld, kündigte gestern auf Anfrage des WB an, dass die Planoffenlegung für die K-Trasse nunmehr erst für die Jahresmitte 2006 anvisiert wird. Dann kommt es sehr auf die Anzahl der Einwendungen an, wie lange es dauert, um einen Erörterungstermin festzusetzen. Bei einem günstigen Verlauf und zügiger Entscheidung könnte demnach frühestens im Verlauf des Jahres 2007 mit einem Baubeginn zwischen Borgholzhausen und Halle gerechnet werden. Für den zwölf Kilometer langen Abschnitt zwischen der B 476 in Borgholzhausen und dem Schnatweg in Künsebeck wird mit mindestens drei, eher vier Jahren Bauzeit gerechnet. Damit wäre auch die jüngste Aussage von NRW-Verkehrsminister Axel Horstmann (SPD), dass die A 33 im Jahre 2010 fertig sei, nicht mehr zu halten.
Hintergrund für die erneute Verzögerung ist der Umstand, dass die vom Landesbetrieb beauftragten Gutachter wesentlich mehr Zeit für die naturschutzkundlichen Untersuchungen benötigten. Die in früheren, umfänglichen Umweltverträglichkeitsprüfungen erhobenen Daten reichten offenbar nicht aus. Über eine ganze Vegetationsperiode (ab Frühjahr 2004) musste geprüft werden, welche geschützten oder gefährdeten Arten sich im Trassenbereich befinden und welche Vermeidungsmaßnahmen zu treffen sind. Anhand der Vorgaben (Bundesartenschutzverordnung, EU-Artenschutzverordnung, FFH-Richtlinie, Vogelschutz-Richtlinie) musste herausgefunden werden, welche der 178 Arten sich tatsächlich im Untersuchungsraum befinden. Dazu musste auch außerhalb der FFH-Gebiete gesucht werden. Nach Auskunft von Windhager fanden sich im Untersuchungsraum besonders und streng geschützte Arten wie Grün- und Schwarzspecht, Steinkauz, Schleiereule, Uhu und Eisvogel sowie verschiedene Arten von Fledermäusen und Heuschrecken. Zur Umweltbürokratie meinte er: »Ich muss die Gesetze einhalten.«
Im Juni will der Landesbetrieb den begleitenden Arbeitskreis, in dem die Naturschutzverbände, Kommunen, Landwirte und Behörden vertreten sind, die Ergebnisse vorstellen, um dann die endgültige Entwurfsplanung anzugehen. Im Juni/Juli will der Landesbetrieb auch das Ergebnis der Südtrassenprüfung vorstellen.

Artikel vom 10.05.2005