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»Lesen ist
der Schlüssel
zur Bildung«

Bürger engagieren sich für Bücherei

Von Alexandra Rüther
Bad Driburg (WB). »Plakate für die Bücherei«. Unter diesem Motto sind die Bad Driburger Schulen aufgerufen, Plakate zu entwerfen, mit denen für die Stadtbücherei geworben werden soll. Die ersten Ergebnisse sind von heute in einer Ausstellung zu sehen.

Die Plakat-Ausstellung ist eine der Aktionen, mit denen der Bücherei-Stammtisch Bad Driburg für die Bücherei der Kurstadt werben möchte.
Im Frühjahr 2004 sammelten engagierte Bürger 347 Unterschriften für die Stadtbücherei. Auslöser dieser Aktion war eine Kürzung der Öffnungszeiten, die bei den Lesern auf Unverständnis stieß. Die wünschten sich längere Öffnungszeiten sowie eine weitere Förderung der Bücherei. Aus dieser Interessengemeinschaft entstand im September vergangenen Jahres der Büchereistammtisch als Forum engagierter Bürger, die auch anderen interessierten Lesern die Möglichkeit bieten wollten, ihre Ideen einzubringen.
So initiierte diese Gesprächsrunde in Zusammenarbeit mit der Büchereileiterin Silke Kampmann-Pitz einen regelmäßigen Vorlesenachmittag für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, der sehr gut angenommen wird. Jeweils 50 Kinder hörten sich »Karlsson vom Dach« von Astrid Lindgren an und kamen zum Vorlesenachmittag mit Gespenstergeschichten und Bastelangeboten. »Die Bücherei ist schon wieder viel attraktiver geworden«, erzählt Erika Böhmer, eine der Initiatoren des Sammtisches.
Größtes Manko sind aber nach wie vor die unregelmäßigen Öffnungszeiten. Denn: Für die Ausleihe steht nur eine Kraft zur Verfügung, die Büchereileiterin. Hat die Urlaub oder ist krank, bleibt die Bücherei geschlossen. »Und es gibt nichts Schlimmeres als unregelmäßige Öffnungszeiten«, so Erika Böhmer. Wer dreimal vor verschlossenen Türen stehe, komme sicher nicht so schnell wieder. Und: Sollten die Besucherzahlen zurückgehen, sinke auch der Etat für Neuanschaffungen, die Bücherei würde an Attraktivität verlieren.
Erika Böhmer hofft, bei der heutigen Ausstellungseröffnung, bei der sie auch die Kulturamtsleiterin begrüßen wird, dieses Thema noch einmal ansprechen zu können. »Lesen ist so wichtig. Es fördert nicht nur Konzentration und Phantasie, sondern auch die kritische Auseinandersetzung mit Themen«, argumentiert Erika Böhmer. Die Bücherei sei ein Ort der Kommunikation und gehöre einfach in angemessener Qualität in die Stadt. Gerne verweist sie auf ein Zitat der Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf, die am Tag des Buches gesagt hat: »Lesen ist ein Stück deutscher Kultur, der Schlüssel zur Bildung und muss früh geübt werden.«

Artikel vom 10.05.2005