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Rauschendes Geburtstagsfest

Spielerparadies Las Vegas in der Wüste Nevadas wird 100

Ob Pyramiden, Venedig oder der Eiffelturm - in Las Vegas ist alles, natürlich als Nachbauten, zu sehen. Foto: Reuters

Las Vegas (dpa). Las Vegas wird 100 Jahre alt - und wie es sich für die verrufene, glitzernde Welt-Metropole der Spieler gehört, garnieren Sensationen, Superlative und Skandale das rauschende Geburtstagsfest.
Es soll am 15. Mai steigen - und dann ein ganzes Jahr andauern. Allerdings gibt es auch Spielverderber. Einer der Höhepunkte der gigantischen Party, der kostenlose Auftritt der Rockband Red Hot Chili Peppers vor 50 000 Zuschauern droht zu einem einzigen Ärgernis zu werden. Angesichts von Millionen Kartenwünschen wurden die begehrten Tickets verlost. Nun aber ist ein lebhafter Schwarzhandel im Internet ausgebrochen, die Illusion eines Freikonzerts löst sich in Luft auf. Ein schönes Beispiel, wie in dieser Stadt in der Wüste Nevadas, die mit Mafia-Geldern groß wurde und inzwischen 37 Millionen Besucher jährlich lockt, wieder einmal vieles aus den Fugen gerät.
Dennoch sind die Stadtväter und die schwerreichen Barone des Glücksspiel-Paradieses wild entschlossen, ein unvergessliches Geburtstagsfest zu inszenieren. Keine Frage, dass hier der »größte Geburtstagskuchen der Welt« angeschnitten wird - 59 Tonnen wird das Gebäck wiegen.
Die Stadt mit dem gigantischen Kitsch - Nachbauten von Pyramiden, Venedig oder dem Eifelturm - und den verrückten Superlativen - wie dem größten künstlichen Vulkan, dem stärksten Laser-Strahl oder dem dicksten Goldklumpen - frohlockt derzeit über fast ausgebuchte Hotels.

Artikel vom 07.05.2005