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Nach 30 Jahren: Bolzplatz endlich fertig

Vereine weihen Fußballfeld ein - zum Auftakt treten E-Mannschaften gegeneinander an

Werther-Häger (law). Was lange währt, wird endlich gut. Das dachten sich wohl auch zahlreiche Besucher bei der offiziellen Eröffnung des neuen Bolzplatzes am vergangenen Samstag in Häger. Immerhin über 30 Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee Realität wurde. Diese Tatsache wurde auch zum Anlass für Kritik genommen.

Ob es nun Freudentränen waren, die gleich in großen Massen vom Himmel fielen, mochte keiner der Beteiligten so recht sagen. Fest steht nur, dass der neue Bolzplatz bei seiner Einweihung gleich eine ordentliche Portion Regen abbekam und mit ihm die rund 50 Besucher.
Als »Mauerblümchen Häger« bezeichnete Jochen Wießbrock die Tatsache, dass seit dem Einreichen eines Bauantrages am 23. Juni 1982 bis zur Einweihung mehr als 20 Jahre vergehen mussten. Viel eher seien seiner Meinung nach »befreundete Ortsteile« oder die Stadt Werther selbst bevorzugt worden, machte Wießbrock seinem Unmut Luft. Dass nun endlich ein Platz vorhanden ist, freute ihn jetzt aber umso mehr.
Auch der Löschzugführer der Feuerwehr in Häger, Karl-Heinz Mauth, blickte im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT mit kritischen Worten zurück: Schon in den 70er Jahren hatte der Unternehmer für einen Bolzplatz in Häger gekämpft, damit sein Sohn und viele andere sich austoben konnten. Dass der Platz Realität ist, verdanken die zahlreichen Hobbykicker vor allem dem örtlichen Heimatverein, dem SV Häger sowie dem Löschzug, die viel in Eigenregie geschaffen haben.
Es war ein weiter Weg: Viele mögliche Plätze wurden begutachtet und auch einige für gut befunden. Doch gab es oft Einsprüche von Anwohnern, bis der Antrag Anfang der 90er Jahre zu den Akten gelegt wurde. Erst 1999 wurde er neu aufgenommen und mit viel Engagement vorangetrieben. So fand man schließlich mit Hans Rudorf einen Landwirt, der einen Teil seiner Flächen verpachtete. »Bis 2013 läuft der Pachtvertrag vorerst«, berichtet Bürgermeisterin Marion Weike. Sie zeigte sich froh, dass es nun auch in Häger einen weiteren Ort zum gemeinsamen Feiern gibt und hoffte auf gute Erfolge für den SV Häger auf heimischem Rasen.
Die guten Wünsche konnte der Vorstand des SV Häger (mit Ausnahme von Jugendleiter Friedhelm Kämper) allerdings nicht persönlich entgegennehmen. Während Vorsitzender Uwe Gehring ganz fehlte, mähte sein Stellvertreter Gustav Göhner seinen Rasen auf dem benachbarten Grundstück.
Insgesamt mehr als 35 000 Euro hat der neue Bolzplatz gekostet. Etwa 150 Spiele werden von nun an jährlich auf dem Bolzplatz ausgetragen. Von den Bambinis bis zu der C-Jugend wird auch der neue Platz genutzt. Beim ersten Testspiel standen sich die E 1- und die E 2-Mannschaft des SV Häger gegenüber. Für das leibliche Wohl war mit Bratwürstchen gesorgt.

Artikel vom 09.05.2005