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Handy schützt vor Knöllchen

Paderborn ist Vorreiter: Park-Ticket bald mit dem Mobilfunk lösen

Paderborn (WV). Kein Kleingeld dabei? Ärger über zu lange gelöste Parktickets? Angst vor Knöllchen, weil der Schwatz mit dem Bekannten beim Einkaufen etwas länger gedauert hat? Diese Sorgen muss man sich in Paderborn bald nicht mehr machen. Als eine der ersten deutschen Großstädte führt das ostwestfälische Oberzentrum das Handy-Parken ein.

Das beschloss der zuständige Werksausschuss und Ausschuss für Märkte und Feuerwehr in seiner jüngsten Sitzung. Ab Mitte Juni soll man zunächst auf den Parkplätzen innerhalb des inneren Rings bequem seine Parkgebühr über das Handy bezahlen können. Eine Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet ist dann in einem zweiten Schritt geplant. Und so gehtĂ•s: Zunächst lässt sich der Nutzer über das Internet oder schriftlich beim Systembetreiber registrieren. Er erhält eine Registrierungskarte, die er hinter der Windschutzscheibe befestigt. Diese Karte dient gleichzeitig der Kontrolle durch die Politessen. Wenn man einen Parkplatz anfährt und eine Parklücke gefunden hat, dann meldet man sich über eine kostenlose Nummer beim Systembetreiber zum Parken an. Dort, wo eine Höchstparkdauer besteht, erhält man rechtzeitig vor Ablauf dieser Zeit eine Erinnerung übers Handy. Bevor man den Parkplatz wieder verlässt, meldet man sich unter der gleichen Telefonnummer wieder ab. Die An- und Abmeldung kann auch über SMS erfolgen. Die Parkgebühr wird in Paderborn im Drei-Minuten-Takt abgerechnet. Sie wird monatlich per Bankeinzug vom Systembetreiber eingezogen und an die Stadt überwiesen.
Die Arbeitsgruppe »WirtschaftsStandort« im Rahmen der Imagekampagne »Paderborn überzeugt« hatte parallel zu den Überlegungen des für die Parkraumbewirtschaftung zuständigen ASP das Handy-Parken angeregt. »Ein solches Projekt spricht einmal mehr für den IT-Standort Paderborn«, sieht Bürgermeister Heinz Paus darin auch für das Image der Stadt einen großen Gewinn. Eine Projektgruppe mit Vertretern des Einzelhandelsverbandes, der Werbegemeinschaft, der Firma Siemens Business Servicis (SBS), der GKD sowie städtischer Ämter hat dann unter Federführung des ASP die Sache vorangetrieben. Für den Nutzer ergeben sich zur Parkgebühr ein monatlicher Grundpreis von 50 Cent pro Handy sowie fünf Cent pro Parkvorgang.

Artikel vom 07.05.2005